Pegida-Anhänger protestieren im falschen Frankfurt

Die rechtsgerichtete Initiative "Widerstand Ost West", ein Ableger der Pegida-Bewegung, protestierte am Wochenende in Frankfurt am Main. Einige Anhänger verirrten sich jedoch nach Frankfurt an der Oder.
von  Christoph Elzer / Onlineredaktion
Etwa 250 Islamgegnern, Nationalisten und Hooligans protestierten am 20.06.2015 in Frankfurt/Main. Andere waren versehentlich nach Frankfurt/Oder gefahren.
Etwa 250 Islamgegnern, Nationalisten und Hooligans protestierten am 20.06.2015 in Frankfurt/Main. Andere waren versehentlich nach Frankfurt/Oder gefahren. © dpa,Facebook

Frankfurt a. M. – Auf Facebook hatte die Islamkritische Gruppierung zu einem "Spaziergang" über den Rossmarkt der Main-Metropole aufgerufen. Tatsächlich fanden sich  dort laut Polizeiangaben auch rund 250 Demonstranten ein. Eventuell hätten es auch mehr sein können, wenn die Sympathisanten des Widerstand Ost West die Ortsangaben etwas genauer gelesen hätten: Auf Facebook trudelten hinterher einige Beschwerden ein, dass man ins falsche Frankfurt gefahren sei.

So schreibt etwa Alexander S.: "Ihr hättet früher etwas besser drauf hinweisen können, dass frankfurt AM MAIN gemeint war!!! Hab mit paar Patrioten extra von Mannheim aus eine Anreise nach Frankfurt AN DER ODER organisiert und ich sag euch eins: wir waren da nicht die einzigen!!!" Weiter und sicherlich nicht ganz falsch heißt es in dem Text: "[…] fühlen uns verarscht und dumm."

Während es in Frankfurt an der Oder dementsprechend sehr ruhig blieb, kam es in Frankfurt am Main leider zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten. Die Polizei nahm zahlreiche Demonstranten fest. Fünf Beamte und vier Teilnehmer erlitten bei Zusammenstößen Verletzungen, wie die Polizei am Sonntag berichtete.

Rund 2000 Menschen hatten sich am Samstag dem Aufzug von etwa 250 Islamgegnern, Nationalisten und Hooligans entgegengestellt. Elf der Festgenommenen rechneten die Beamten dem Umfeld der Initiative «Widerstand Ost/West» zu, 19 den Gegendemonstranten. In den meisten Fällen sei es um Körperverletzungsdelikte gegangen, sagte ein Polizeisprecher.

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