Parteispenden: Wer gibt und wer nimmt

Bundestagspräsident veröffentlicht die neuen Zahlen – die Union führt bei weitem

BERLIN Jetzt hat Bundestagspräsident Norbert Lammert die Rechenschaftsberichte der Parteien für das Vorwahljahr 2008 veröffentlicht. Fazit: Sie haben zusammen 20 Millionen Euro an Firmenspenden eingesammelt.

Wer hat wie viel bekommen? Auf Platz eins liegt die CDU mit 7,5 Millionen Euro Zuwendungen aus der Wirtschaft, die sich auf mehr als 50 Unternehmen verteilen. Direkt dahinter ist die CSU mit 6,4 Millionen Euro von 40 Unternehmen. Zusammengenommen führt die Union also bei weitem. Auf Platz drei folgt dann der dritte Partner der aktuellen Regierung: die FDP, die 2,69 Millionen Euro von Unternehmen einsammeln konnte. Dahinter erst folgt die SPD mit 2,67 Millionen Euro von knapp 20 verschiedenen Firmen. Dann kommen die Grünen mit 490000 Euro von acht Geldgebern. Die Linkspartei bekam wie jedes Jahr nichts, zumindest von Unternehmen. Bei der CSU ist der Anteil der Firmenspenden an den Gesamteinnahmen am höchsten (12,6 Prozent), bei der SPD am niedrigsten (1,6 Prozent).

Wer sind bei wem die größten Spender? Betrachtet man die Großspenden über 50000 ab 2005, kamen die größten Einzelgaben bei der CDU von der Werbefirma Yoc und dem Bankhaus Sal. Oppenheim, bei der CSU vom Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, bei der FDP von Hotelbetreiber Substantia, bei der SPD von BMW und Daimler und bei den Grünen von der Allianz.

Wo kann der Bürger nachsehen? Parteispenden von mehr als 10000 Euro werden in den Rechenschaftsberichten veröffentlicht – eben mit entsprechender Verzögerung. Spenden über 50000 Euro werden ab sofort online gestellt, hat Lammert jetzt verfügt, und nicht mehr alle paar Wochen in Sammelübersichten veröffentlicht. Zu sehen sind sie unter www.bundestag.de.