Parteiausweis für Seehofer: Horst, der Ober-Pirat!

Horst Seehofer und die Piraten: Seine Facebook-Party war zwar ein Flop, doch der CSU-Chef freut sich über einen Parteiausweis der Piraten und spricht schon vom „Koalitionspartner“.
Angela Böhm |
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Horst Seehofer unterhält sich auf seiner Facebook-Party mit dem Vorsitzenden der bayerischen Piraten, Stefan Körner.
dapd Horst Seehofer unterhält sich auf seiner Facebook-Party mit dem Vorsitzenden der bayerischen Piraten, Stefan Körner.

München - Da bahnt sich eine ganz dicke Facebook-Freundschaft an: Es war schon nach Mitternacht im P1, da zieht CSU-Chef Horst Seehofer seinen Mitgliedsausweis, den ihm die Piraten am frühen Abend übergeben hatten, nochmal heraus und fabuliert: „Unterschreiben tu ich ihn nicht, aber aufheben. Man weiß ja nicht, welchen Koalitionspartner man in zehn Jahren noch braucht.“ Die Schwarzen und die Piraten? Der Bayerische Ministerpräsident flirtet jetzt mit den Freibeutern auf Teufel komm raus.

Gleich um 21 Uhr, bei seiner Ankunft vor dem Haus der Kunst, wo die Protestpartei einen Stand aufgebaut hat, bietet er Bayerns Oberpiraten Stefan Körner das Du an. „Bei euch in der Internetcommunity ist man doch per Du“, sagt Seehofer und lädt gleich die ganze Truppe auf seine Facebook-Party ein. Denn dort wird inzwischen jeder Gast gebraucht.

Körner ist verdutzt und kann es nicht fassen. Offensichtlich nahm Seehofer seinen Herausforderer Christian Ude zum Vorbild. Der SPD-Spitzenkandidat hatte seinen potentiellen Koalitionspartner, den Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, beim ersten Treffen in Niederbayern sofort geduzt. „Bei internationalen Treffen mit Politikern ist das Du die Regel“, erklärt Seehofer überall.

Doch Körner traut der neuen Freundschaft nicht ganz. Später, als ihn der CSU-Chef auf seiner Facebook-Party im P1, die eher einem Familientreffen gleicht, auf die Bühne holt, fragt der Pirat sicherheitshalber nach, ob man jetzt wirklich per Du sei?

Beseelt hebt Seehofer da seinen Piratenausweis in die Luft, um ihn allen zu zeigen und liest vor: „Er hat die Nummer 1337!“ Das ist ein Geheimcode der Computerszene. Die Nerds nutzen eine Geheimsprache, die Buchstaben durch Zahlen ersetzt: die „Leetspeak“. Sie wird als 1337 bezeichnet, abgeleitet von „Elite“. So bezeichnen sich die Leetspeak-Benutzer selber gerne als „Herrscher“, um sich von den übrigen abzugrenzen. Und der Horst ist nun ihr Ober-Pirat!

Für die Freibeuter jedenfalls hat sich Seehofers Facebook-Flop gelohnt. „Für uns war es super“, sagte Körner zur AZ. „Seehofer hat für uns Wahlkampf gemacht .“

 

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