Paris: Zweites deutsches Todesopfer identifiziert

Paris/Hannover - Nach den Terroranschlägen von Paris ist ein zweites deutsches Todesopfer identifiziert worden. Dies teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Bei dem Mann handelt es sich um einen 51-jährigen Niedersachsen, der mit seiner Familie seit Jahren bei Dijon in Frankreich lebte, wie die bei Hannover ansässigen Angehörigen am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.
Nähere Informationen über den Tod des gebürtigen Hannoveraners lagen der Familie zunächst nicht vor. "Wir sind fassungslos und unglaublich traurig", heißt es in einer Stellungnahme der Angehörigen. Dass er einen so grausigen und überflüssigen Tod habe sterben müssen, "lässt unsere Schmerzen und unsere Trauer unerträglich werden. Zusammen mit seinen Kindern und seiner Frau vermissen wir ihn. Er wird uns unendlich fehlen."
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Eindringlich bat die Familie, von Versuchen der Kontaktaufnahme abzusehen. Sie bat zu respektieren, dass sie angesichts dieser schrecklichen Nachricht keine weiteren Erklärungen abgegeben wolle.
Bislang war nur bekannt, dass ein 28-jähriger Architekt aus Oberbayern getötet wurde.. Die Terrorserie in Paris hatte am Freitagabend in der Nähe des Stadions Stade de France begonnen, wo gerade das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand. Insgesamt starben 129 Menschen. Mehrere hundert wurden verletzt.
Die Terrorserie hatte am Freitagabend in der Nähe des Stadions Stade de France begonnen, wo gerade das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand. Insgesamt starben mindestens 129 Menschen. Mehrere hundert wurden verletzt.
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Fankreichs Präsident François Hollande will den UN-Sicherheitsrat im Kampf gegen des Islamischen Staat (IS) anrufen. Die Notwendigkeit der Zerstörung des IS sei eine Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, sagte Hollande am Montag während einer Sitzung bei der Versammlung der beiden französischen Parlamente Nationalversammlung und Senat in Versailles. Er werde sich in den nächsten Tagen mit US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Wladimir Putin treffen, um eine einheitliche Strategie in Syrien und gegen den IS zu erreichen.
Hollande: Frankreichs Werte angegriffen
"Was wir brauchen, ist eine gemeinsame Bewegung all jener, die gegen den Terrorismus kämpfen", sagte Hollande. "Syrien ist zur größten Terrorismusfabrik der Welt geworden." Frankreich werde die massiven Luftangriffe auf den IS fortsetzen. Man werde den Flugzeugträger Charles de Gaulle bereits am Donnerstag ins östliche Mittelmeer verlegen, wodurch sich die Schlagkraft verdreifachen werde. "Wir brauchen mehr Luftschläge", betonte der Präsident.
Mit den jüngsten Terrorattacken seien Frankreichs Werte angegriffen worden. "Sie sind eine Aggression gegen unser Land, unsere Werte, unsere Jugend und unseren Lebensstil", sagte Hollande. Die Republik habe aber bereits andere Prüfungen überstanden."Unsere Demokratie hat sehr viel schlimmere Feinde überwunden als diese abscheulichen Mörder."