Paris will Truppen in Mali deutlich verstärken
Paris/Bamako - Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian plant nach übereinstimmenden Berichten, bis zu 2500 Soldaten in das westafrikanische Krisenland zu schicken. Präsident François Hollande hatte zuvor von rund 750 Soldaten gesprochen, die aktuell in Mali im Einsatz sind. Die Tageszeitung "Le Monde" berichtete, eine Einheit mit 40 französischen Panzern aus der Elfenbeinküste habe am Dienstag die malische Hauptstadt Bamako erreicht.
Die französischen Luftangriffe konzentrierten sich in der Nacht zum Dienstag auf die Stadt Diabali, die die Rebellen auf ihrem Vormarsch in den Süden des Landes eingenommen hatten. Mit seinem Militäreinsatz will Frankreich verhindern, dass die Aufständischen weiter auf die Hauptstadt Bamako vordringen. Dort berieten am Dienstag die Militärchefs der Mitgliedsländer der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas über die Aufstellung einer rund 3300 Mann starken gemeinsamen Kampftruppe.
Frankreichs Präsident Hollande geht davon aus, dass bis zum Einsatz der afrikanischen Einheiten in Mali noch "gut eine Woche" vergehen wird. Länder wie Niger, Burkina Faso, Senegal, Togo, Nigeria und Benin wollen die malische Regierung mit der gemeinsamen Kampftruppe gegen die islamistischen Aufständischen im Land unterstützen.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das militärische Eingreifen Frankreichs in Mali gutgeheißen. "Alle Mitglieder haben ihre Unterstützung für die französische Position ausgedrückt", sagte der französische UN-Botschafter Gérard Araud am Montag nach einer Sondersitzung des UN-Gremiums.
US-Verteidigungsminister Leon Panetta kündigte eine "begrenzte logistische Unterstützung" des französischen Einsatzes an. Logistische Hilfe haben auch Kanada, Großbritannien, Belgien und Dänemark zugesagt. Auch in Deutschland steht eine Unterstützung mit Transall-Transportmaschinen zur Debatte.
Frankreich fliegt seit Ende vergangener Woche Luftangriffe gegen Islamisten, die auf ihrem Vormarsch Richtung Süden die Armee des afrikanischen Landes in Bedrängnis gebracht haben. Die EU will so schnell wie möglich Militärausbilder nach Mali schicken. Die EU-Außenminister wollen noch in dieser Woche über die Lage in Mali beraten.