Paris und London erklären Krise in Calais zur Priorität

Frankreich und Großbritannien sind entschlossen, der Flüchtlingskrise in Calais ein Ende zu setzen. Mit Hilfe Europas. Nach verstärktem Sicherheitsaufgebot sinkt die Zahl der Versuche, illegal durch den Ärmelkanal-Tunnel nach England zu gelangen.
dpa |
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Paris - Frankreich und Großbritannien haben die Flüchtlingskrise zu einer europäischen Priorität erklärt und angekündigt, das Drama in Calais entschlossen zu beenden. Von Calais aus versuchen Nacht für Nacht Hunderte Migranten, illegal durch den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen.

Die Flüchtlingskrise betreffe nicht nur Frankreich und Großbritannien, sondern Europa und die ganze Welt, schrieben der französische Innenminister Bernard Cazeneuve und seine britische Kollegin Theresa May in einem gemeinsamen Artikel, der am Sonntag in den Zeitungen "Journal du Dimanche" und "The Telegraph" erschien. Viele Migranten in Calais seien über Italien, Griechenland und andere Länder gekommen. Längerfristig könne die Lösung nur darin bestehen, dafür zu sorgen, das weniger Menschen Afrika aus wirtschaftlichen Gründen verlassen.

In den beiden Textversionen gab es leichte Differenzen. So heißt es in der französischen Version, London und Paris arbeiteten "Hand in Hand mit den anderen Staaten" der EU für eine Lösung. In der englischen Version heißt es, London und Paris würde "andere Mitgliedstaaten - und die EU als Ganzes - drängen, das Problem an der Wurzel anzugehen".

Vor wenigen Tagen hatten beide Länder verschärfte Maßnahmen angekündigt, um die Flüchtlinge am Grenzübertritt durch den Kanaltunnel zu hindern. Großbritannien stellt unter anderem zehn Millionen Euro zusätzlich für die Grenzsicherung bereit.

Seit Frankreich mehr Polizisten nach Calais geschickt hat, sinkt die Zahl der Versuche, illegal die Grenze zu überschreiten. Am Wochenende wurden in zwei Nächten etwa 700 Versuche gezählt. Alleine in der Nacht zum Freitag waren es noch etwa 1000 gewesen. Seit Juni gab es bei solchen Versuchen mehrere Tote.

Jeden Monat würden 200 Migranten ohne Anrecht auf Asyl abgeschoben, erklärten die Minister. "Wir müssen auch unermüdlich die skrupellosen Kriminellen verfolgen, die verletzliche Menschen zu dem Versuch ermutigen, nach Europa zu gelangen." Für viele Migranten aus Afrika seien "Europa und vor allem Großbritannien Synonyme für Wohlstandsperspektiven. Diese Illusion nährt den düsteren Handel der Schleuser."

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