"Paradebeispiel für Diskriminierung": FC Bundestag will keine AfD-Mitglieder mehr aufnehmen

Berlin - Künftig kickt der FC Bundestag mit einer Partei weniger: Denn im Verein mitzuspielen und gleichzeitig Mitglied der AfD zu sein, sei nicht vereinbar, sagt MdB Dieter Janecek (Grüne), der frisch in den Vorstand gewählt wurde, der AZ. In einer Mitgliederversammlung habe man diesen Grundsatzbeschluss am Donnerstag gefasst.
Ausschlaggebend sei die Zuspitzung der vergangenen Wochen gewesen, die Correctiv-Recherchen zur AfD, die zunehmende Radikalisierung der Partei und die darauffolgenden Proteste in der Gesellschaft. Bisher seien Neumitglieder per Beschluss aufgenommen worden. Sie mussten der Satzung des Vereins zustimmen – die Toleranz, Weltoffenheit, Vielfalt und Völkerverständigung beinhaltet. Einzelne könnten das zwar aus taktischen Gründen unterschreiben, meint Janecek. Aber man könne nicht der AfD angehören und gleichzeitig diese Werte unterstützen.

Ausschluss vom FC Bundestag: Die AfD will rechtlich gegen den Beschluss vorgehen
Die AfD reagiert auf den Beschluss des Vereins empört: Die Mitgliedschaft der jetzigen Spieler sei unberührt, da Mitglieder nur individuell aufgrund schwerer Satzungsverstöße ausgeschlossen werden könnten, teilt MdB Jörn König, sportpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion und selbst Spieler im FC Bundestag, der AZ mit. Die bisherigen gemeinsamen Aktivitäten seien sportlich harmonisch und von großem Zusammenhalt geprägt gewesen. Der Beschluss sei vornehmlich von jungen Abgeordneten der SPD und der Grünen herbeigeführt worden. Leider sei der FC Bundestag politisch instrumentalisiert worden.
Auch Spieler Malte Kaufmann meldet sich per Video auf Instagram. Der Beschluss sei ein Paradebeispiel für Diskriminierung, man könne den Spieler der AfD nichts vorhalten und wolle gegen den Beschluss rechtlich vorgehen.
Wie es mit den derzeitigen AfD-Spielern im FC Bundestag weitergeht, ist offen. Das Vorgehen müsse erst geprüft werden, sagt Janecek. Der Beschluss sei nun ein erster Schritt gewesen. Dieser war nicht einstimmig gefallen, aber mit einer großen Mehrheit, sagt Janecek. Manche hätten Sorge gehabt, dass die AfD sich nach Ausschluss aus dem Verein als Opfer darstelle.