Papst krönt mit Prags "Jesulein" die Familien

Nur knapp ein Drittel des Landes ist katholisch, dennoch fanden sich zu Beginn von Papst Benedikts Besuch in Tschechien hunderte Schaulustige ein. Zur Messe am Sonntag werden auch Gläubige aus anderen Ländern erwartet.
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Papst Benedikt und Prags Erzbischof Miloslav Vlk
dpa Papst Benedikt und Prags Erzbischof Miloslav Vlk

PRAG - Nur knapp ein Drittel des Landes ist katholisch, dennoch fanden sich zu Beginn von Papst Benedikts Besuch in Tschechien hunderte Schaulustige ein. Zur Messe am Sonntag werden auch Gläubige aus anderen Ländern erwartet.

Papst Benedikt XVI. hat zu Beginn seines Tschechischen-Besuchs für die Wiederentdeckung christlicher Traditionen geworben. Am Flughafen in Prag erinnerte das katholische Kirchenoberhaupt während einer kurzen, auf Englisch gehaltenen Ansprache an die «Samtene Revolution» in Prag und den Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren. «Jetzt, wo die religiöse Freiheit wiederhergestellt ist, rufe ich alle Bürger Tschechiens auf, die christlichen Traditionen wiederzuentdecken, welche ihre Kultur geformt haben», sagte Benedikt XVI., der auch einige Grußworte auf Tschechisch an Vertreter von Kirche, Gesellschaft und Politik richtete.

Sorge um die Kinder dieser Welt

Anschließend besuchte der Papst die Kirche Maria vom Siege, die das «Prager Jesulein» beherbergt, ein international bekanntes Pilgerheiligtum. Es zeigt das Jesuskind als 47 Zentimeter hohe Wachsfigur und stammt aus dem 17. Jahrhundert. «Wie viele Kinder werden weder geliebt noch sind sie willkommen noch respektiert. Wie viele von ihnen müssen Gewalt erleiden und jede andere Art der Ausnutzung durch die Skrupellosen», mahnte Benedikt. «Wir bitten das Jesuskind um das Geschenk der Einheit und Harmonie für alle Familien.» Aus Rom brachte er für das «Prager Jesulein» eine Goldkrone mit, um seine Verehrung auszudrücken.

Die bis Montag dauernde Reise führt den Papst in ein säkularisiertes Land, die Bevölkerungsmehrheit in Tschechien gilt als atheistisch, nur knapp ein Drittel der 10,5 Millionen Einwohner bezeichnet sich als katholisch. Dennoch begleiteten hunderten Menschen mit Applaus und «Papst»-Rufen Benedikts ersten öffentliche Auftritte in Prag. Zu Freiluft-Messen am Sonntag in Brno (Brünn) und am Sonntag in Stara Boleslav (Altbunzlau) werden zehntausende Gläubige erwartet, viele auch aus der Slowakei und Süddeutschland. Um sich an die Jugend zu wenden, wird der Papst während seines Besuch vor allem Englisch sprechen. (dpa)

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