Papst hält Kondome gegen Aids für nutzlos

Auf dem Weg nach Kamerun hat Papst Benedikt XVI. klargemacht, dass für den Vatikan Kondome die Aids-Problematik in Afrika noch verschlimmern. Das Kirchenoberhaupt nahm auch Stellung zur aktuellen Wirtschaftskrise.
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Gibt mehr aus als er einnimmt: Papst Benedikt XVI.
dpa Gibt mehr aus als er einnimmt: Papst Benedikt XVI.

ROM - Auf dem Weg nach Kamerun hat Papst Benedikt XVI. klargemacht, dass für den Vatikan Kondome die Aids-Problematik in Afrika noch verschlimmern. Das Kirchenoberhaupt nahm auch Stellung zur aktuellen Wirtschaftskrise.

Papst Benedikt XVI. hat vor seiner ersten Afrika-Reise die Linie der katholischen Kirche im Umgang mit der Aids-Epidemie auf dem Kontinent klar gemacht: «Die Immunschwächekrankheit Aids ist nicht mit Kondomen zu überwinden, im Gegenteil, das verschlimmert nur das Problem», sagte Benedikt auf dem Flug nach Kamerun. Vielmehr sei eine spirituelle und menschliche Erneuerung der einzige Weg aus der auf dem Schwarzen Kontinent grassierenden Seuche. In Afrika sind an Aids bereits 17 Millionen Menschen gestorben.

Zu den katastrophalen Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Afrika sagte das Kirchenoberhaupt: «Diese Krise ist das Ergebnis einer fehlenden Ethik.» Von der Wirtschaftskrise werde im Übrigen auch seine nächste Enzyklika handeln. «Sie war fast fertig, als die Krise über die Welt hereinbrach, da haben wir alles noch einmal überarbeiten müssen, um der Menschheit eine dieser Konjunktur angemessene Botschaft überreichen zu können».

Wachsende Anhängerschaft

Der Papst war am Dienstag zu einer siebentägigen Afrika-Reise aufgebrochen. Seine erste Station ist Jaunde, die Hauptstadt von Kamerun. Von dort aus wird er am Freitag nach Angola reisen. Beide Länder gehören zu den ärmsten der Welt.

Afrika gilt sozusagen als Wachstumsregion der Kirche. Ihre Anhängerschaft nimmt stark zu; fast 20 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken. An Chancen, aber auch an Problemen mangelt es nicht. Diese dürfte der Papst bei seinen Treffen mit Bischöfen, Vertretern der muslimischen Gemeinschaft, des Gesundheitswesens und Frauenrechtsorganisationen wohl zur Sprache bringen.

Benedikt wird daneben auch mit Politikern zusammentreffen. Sowohl Kamerun als auch Angola sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, dass sich eine korrupte Elite an den Erdöleinnahmen bereichert, während die Bevölkerung verarmt. Der Besuch in Afrika ist die elfte Auslandsreise des Papstes und zugleich die erste, die ihn als Kirchenoberhaupt nach Afrika führt. Als Präfekt der Glaubenskongregation war Joseph Ratzinger zuvor im Kongo gewesen. (dpa/AP/nz)

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