Papst fordert Finanzreformen gegen "unsichtbare Tyrannei"
Papst Franziskus hat die "unsichtbare Tyrannei" der Märkte verurteilt und Finanzreformen gefordert.
Rom - In der Krise wachse der Gewinn einer Minderheit unverhältnismäßig, während die Mehrheit immer mehr verliere, sagte Franziskus vor den Botschaftern einiger Länder am Heiligen Stuhl in Rom.
"Dieses Ungleichgewicht resultiert aus Ideologien, die die Autonomie des Marktes und Finanzspekulationen aufrechterhalten."
Das Oberhaupt von weltweit 1,2 Milliarden Katholiken forderte ethisch ausgerichtete Finanzreformen und mehr Hilfe für die Armen. "Geld soll dienen und nicht regieren", sagte er. Der Argentinier verurteilte zudem eine "weit verbreitete Korruption" und "selbstsüchtige Steuerhinterziehung", die weltweite Dimensionen angenommen habe.
In der Finanzkrise sei das Streben nach Macht und Besitz grenzenlos geworden. "Hinter dieser Haltung versteckt sich die Ablehnung der Ethik, die Ablehnung von Gott", sagte der Pontifex. Es seien mehr staatliche Interventionen nötig, um den Wohlstand besser zwischen Armen und Reichen aufzuteilen.