Papst eröffnet Heiliges Jahr der Barmherzigkeit

Das Tor ist offen. Mit einer Messe auf dem Petersplatz hat der Papst ein Heiliges Jahr eingeläutet. Dabei gab es einige Besonderheiten.
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Der Papst öffnet die Heilige Pforte: Das Heilige Jahr hat begonnen.
dpa Der Papst öffnet die Heilige Pforte: Das Heilige Jahr hat begonnen.

Rom - Wim Wenders in der Regie, Joseph Ratzinger im Rampenlicht: Vor Zehntausenden Gläubigen hat Papst Franziskus das außerordentliche Heilige Jahr der katholischen Kirche in Rom eröffnet.

Am Ende einer Messe auf dem Petersplatz öffnete der Pontifex die seit fast 15 Jahren verschlossene Heilige Pforte des Petersdoms. Das "Jubiläum der Barmherzigkeit" dauert bis zum 20. November 2016.

 

Joseph Ratzinger zu Besuch

 

Bei der Zeremonie unter bedecktem Himmel war auch Benedikt XVI. dabei. Der 88-jährige emeritierte Papst, der sich nur noch selten öffentlich zeigt, wurde von Franziskus (78) am Nordportal der Basilika begrüßt. Er durchschritt diese nach dem Pontifex, gestützt von seinem Privatsekretär Georg Gänswein.

Die Öffnung der Heiligen Pforte fiel auf den 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils, das einen reformerischen Einschnitt in der Kirchengeschichte markiert. Zugleich ist der 8. Dezember im katholischen Kalender das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis.

Lesen Sie hier: Katholische Kirche öffnet sich kaum: Die Stillstand-Synode

"Das Jubiläum verpflichtet uns, die aus dem Vaticanum II hervorgegangene Mentalität des barmherzigen Samariters nicht zu vernachlässigen", sagte der Papst in seiner Predigt. Zugleich betonte Franziskus die göttliche Barmherzigkeit. "Wie viel Unrecht wird Gott und seiner Gnade getan, wenn man vor allem behauptet, dass die Sünden durch sein Gericht bestraft werden, anstatt allem voranzustellen, dass sie von seiner Barmherzigkeit vergeben werden", sagte er.

 

Pilger werden im Jubeljahr in Rom erwartet

 

Im Lauf des Jubeljahres werden Millionen Pilger in Rom erwartet. Gläubigen, die nach Buße und Kommunion durch die Heilige Tür gehen, winkt nach katholischem Verständnis der Ablass, also der Erlass der sogenannten Sündenstrafen.

Wegen Terrordrohungen gilt in Rom hohe Alarmbereitschaft, es gab scharfe Kontrollen am Zugang zum Petersplatz. Bei der Messe waren dort nach Angaben der römischen Präfektur rund 50 000 Gläubige, ein Vatikansprecher gab die Zahl einschließlich Zugangsstraßen später mit 70 000 an.

Der Filmregisseur Wim Wenders beriet laut Radio Vatikan den Vatikansender CTV bei der Live-Übertragung. "Für mich ist das ein großes Erlebnis", sagte er dem Fernsehsender RAI.

 

Alle Kathedralen der Welt öffnen die Türen

 

Vom nächsten Sonntag an können alle Kathedralen der Welt heilige Türen öffnen - auch das eine Besonderheit. Der Papst will damit erreichen, dass das "Jubiläum der Barmherzigkeit" überall begangen werden kann.

Franziskus hatte schon bei seinem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik Ende November eine heilige Tür der Kathedrale von Bangui geöffnet. Am Kölner Dom sollte die Pforte am Dienstagabend aufgehen.

Heilige Jahr finden gewöhnlich alle 25 Jahre statt, das letzte war 2000. Im März kündigte Franziskus aber ein außerordentliches Heiliges Jahr an.

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