Palästinenser greift Buspassagiere mit Messer an
Tel Aviv -Polizeisprecher Micky Rosenfeld schrieb am Mittwoch auf Twitter, fünf Menschen seien in mittlerem und schwerem Zustand, vier weitere leicht verletzt. Israelische Medien berichteten von bis zu 17 Geschädigten.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte die Palästinenserführung für die Messerattacke in Tel Aviv mitverantwortlich. Der Angriff sei "das direkte Ergebnis der giftigen Anstachelung durch die Palästinenserbehörde gegen die Juden und ihren Staat", sagte Netanjahu am Mittwoch. "Derselbe Terrorismus versucht uns in Paris, Brüssel und überall zu attackieren". Die Regierung werde weiterhin entschieden gegen Terrorismus vorgehen.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman nannte unter anderen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Hamas-Führer Ismail Hanija und zwei arabische Knesset-Abgeordnete als Mitverantwortliche. "Sie alle sind Teil eines Prozesses, der das Recht Israels untergräbt, als jüdischer Staat zu existieren", sagte Lieberman Medienberichten zufolge.
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Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas lobte den Angriff als "heldenhaft". Hamas-Führer Isat al-Rischek schrieb auf Twitter von einer "natürlichen Antwort auf die Besatzung".
Laut israelischen Medien zog der Mann in einem Linienbus ein Messer und stach auf Passagiere ein. Rosenfeld zufolge wurde er anschließend nahe des Tatorts niedergeschossen. Offenbar habe er versucht zu fliehen. Er soll ins Bein getroffen und so gestoppt worden sein.
Der Täter wird Rosenfeld zufolge nun verhört. Es handle sich um einen 23-jährigen Palästinenser aus Tulkarem im Westjordanland. Er soll sich Medienberichten zufolge illegal in Israel aufgehalten haben. Der Tatort wurde abgesperrt. Die Sicherheitsvorkehrungen in Tel Aviv wurden verschärft. Die Polizei patrouilliere, um weitere Angriffe zu verhindern, sagte Rosenfeld.
Nach dem Gaza-Krieg im Sommer 2014 ist es in Israel vermehrt zu Konfrontationen mit Palästinensern und zu Anschlägen gekommen. In Tel Aviv hatte ein Palästinenser im November einen Soldaten erstochen. Zuletzt waren Ende Dezember in der Jerusalemer Altstadt zwei Polizisten mit einem Messer verletzt worden