Palästinenser bestehen auf Unesco-Vollmitgliedschaft
Ramallah - Sollte Palästina als Vollmitglied akzeptiert werden, könnte dies jedoch den Austritt des größten Geldgebers USA zur Folge haben. Man werde kein anderes Ergebnis als die Vollmitgliedschaft akzeptieren, sagte Palästinenser-Außenminister Riad Malki am Freitag vor seiner Abreise zum Sitz der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) in Paris. Dort tagt bis zum 10. November die Unesco-Vollversammlung der 193 Mitgliedsländer, die alle zwei Jahre über das Programm, den Haushalt sowie neue Mitglieder entscheidet.
"Wir werden keine Niederlage akzeptieren", sagte Malki der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. "Wenn wir hier Erfolg haben, dann werden wir auch bei unseren Bemühungen im UN-Sicherheitsrat Erfolg haben." Die Palästinenser haben im September die UN-Mitgliedschaft beantragt. Sie brauchen dafür die Zustimmung des Sicherheitsrats; die USA haben dort aber ihr Veto angekündigt.
Der Unesco-Exekutivrat, das zweitwichtigste Gremium der Organisation, hat sich bereits - gegen die Stimmen Deutschlands und der USA - mit großer Mehrheit für eine Aufnahme der Palästinenser ausgesprochen. Die USA sind mit einem Anteil von 22 Prozent des laufenden Zwei-Jahre-Haushalts von 653 Millionen US-Dollar vor Japan und Deutschland größter Unesco-Beitragszahler.