Paketbombe an Berlusconi geht beim Öffnen in Flammen auf

Bomben gingen an Botschaften in Athen, Bundeskanzlerin Merkel wurde auch ein Paket geschickt und auch Italiens Ministerpräsident sollte ein Paket mit Sprengstoff bekommen. Die Absender sind aus Griechenland.
von  Abendzeitung
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi © dpa

ROM/ATHEN - Bomben gingen an Botschaften in Athen, Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde auch ein Paket geschickt und auch Italiens Ministerpräsident sollte ein Paket mit Sprengstoff bekommen. Die Absender sind aus Griechenland.

Ein an den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi adressiertes Paket ist auf dem Flughafen von Bologna beim Öffnen durch Sprengstoffexperten in Flammen aufgegangen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zum Mittwoch berichtete, wurde niemand verletzt. Die Überreste des Pakets würden jetzt analysiert.    

Das verdächtige Paket war an Bord eines Fluges einer Kurierfirma von Athen nach Rom, hieß es in griechischen Medienberichten. Die Maschine musste außerplanmäßig in Bologna landen. Dort sei das Paket beim Ausladen gefunden worden.

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou verurteilte das Versenden von Sprengstoffpaketen, von denen eines auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel ging. „Wir verurteilen es aufs Schärfste und widersetzen uns unerbittlich jedem, der mit Terroraktionen und Gewalt versucht, dem sozialen Frieden und dem Bild des Landes im Ausland zu schaden“, sagte Papandreou am Dienstagabend in einer Rede. Die griechischen Sicherheitsbehörden würden daran arbeiten, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, versicherte er.

Als Konsequenz wurden um Mitternacht für 48 Stunden alle Kurierdienste von Griechenland ins Ausland eingestellt. Die griechische Polizei wollte alle Pakete kontrollieren, die im Athener Flughafen waren, berichtete das Staatsfernsehen (NET) am späten Abend.

Die griechische Regierung nahm zwei mutmaßliche Mitglieder einer Untergrundorganisation fest. Sie hatten zwei Bomben bei sich, die sie an die belgische Botschaft in Athen und an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy schicken wollten. Zudem veröffentlichte die Polizei in Athen Fotos von weiteren fünf Verdächtigen.

In der griechischen Hauptstadt hatten am Montag und Dienstag die beiden Festgenommenen sowie andere unbekannte Täter Pakete mit Brandsätzen an mehrere Botschaften geschickt, darunter auch die Vertretungen Deutschlands und der Schweiz. Ein Päckchen mit Sprengstoff ging aus Griechenland an das Kanzleramt in Berlin und wurde dort rechtzeitig entschärft. Am Dienstagabend wurden im Athener Flughafen zwei weitere Briefbomben unschädlich gemacht. Sie waren an den Europäischen Gerichtshof und an das Europäische Polizeiamt (Europol) adressiert.

dpa

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