Oppositionspolitiker in Kenia erschossen

Ungeachtet der laufenden Vermittlungsgespräche zwischen Präsident und Opposition eskalieren die Unruhen in dem ostafrikanischen Land weiter. Am Dienstag wurde in Nairobi ein Oppositionspolitiker erschossen.
In Kenia beginnt am Montag kommender Woche ein «Dialogprozess» zur Beilegung der blutigen Konflikte in der Folge der Präsidentenwahl vom Dezember, wie der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag ankündigte. Präsident Mwai Kibaki, der bei der umstrittenen Wahl in seinem Amt bestätigt wurde, und Oppositionsführer Raila Odinga würden je drei Unterhändler benennen, sagte Annan, der in dem Konflikt zu vermitteln versucht. Am vergangenen Donnerstag war es zu einem ersten direkten Gespräch über eine Konfliktlösung gekommen.
In der Hauptstadt Nairobi wurde am Dienstag ein Abgeordneter der Opposition erschossen. Die Polizei wollte politische Motive bei der Tat nicht ausschließen. Mugabe Were wurde von zwei Bewaffneten getötet, als er kurz nach Mitternacht zu seinem Haus fuhr, sagte ein Polizeisprecher. «Wir behandeln das wie einen Mord, aber wir schließen nichts aus, auch politische Motive nicht», so der Sprecher. «Wir fordern alle auf, Ruhe zu bewahren.» Es wurde befürchtet, dass die Tat die Spannungen in Kenia noch weiter steigen lassen könnte. Bei den seit einem Monat anhaltenden Stammeskämpfen sind inzwischen 800 Menschen getötet worden. (nz)