Opposition in Kiew warnt vor weiterer Annäherung an Moskau
Kiew - "Wenn Präsident Viktor Janukowitsch das Land an Russland verkauft, wird er eine nie dagewesene Welle des Volkszorns erleben", sagte Arseni Jazenjuk von der Partei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko in Kiew. In der früheren Sowjetrepublik demonstrieren seit Wochen Zehntausende gegen die Regierung, die auf russischen Druck ein Assoziierungsabkommen mit der EU gestoppt hatte.
Auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew und in besetzten Verwaltungsgebäuden der Hauptstadt harrten in der Nacht trotz eisiger Temperaturen erneut Tausende Demonstranten aus. Boxweltmeister und Oppositionspolitiker Vitali Klitschko sprach von einer "historischen Kreuzung", an der die Ukraine nun stehe. Er kündigte für diesen Sonntag eine Großkundgebung für einen Rücktritt der Regierung an.
Präsident Janukowitsch hatte am Vortag in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi mit Kremlchef Wladimir Putin verhandelt. Dabei sei auch über ein Partnerschaftsabkommen gesprochen worden, sagte der ukrainische Außenminister Leonid Koschara. Das Land brauche dringend frisches Kapital für seine angeschlagene Wirtschaft.