Offiziell: Donald Trump hat die US-Wahl gewonnen

Bei der US-Präsidentschaftswahl legt Donald Trump einen unerwartet schnellen Siegeszug hin. Jetzt hat er offiziell die Wahl gewonnen. Der 78-Jährige erklärte sich bereits im Vorfeld zum Sieger der US-Wahl. Gratulationen gibt es aus dem internationalen Parkett und aus Bayern. Ministerpräsident Markus Söder stellt angesichts des Sieges klare Forderungen für Deutschland auf.
AZ/ dpa |
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Nach Erhebungen und Prognosen amerikanischer Medien steht Trump als Sieger der US-Präsidentschaftswahl fest.
Nach Erhebungen und Prognosen amerikanischer Medien steht Trump als Sieger der US-Präsidentschaftswahl fest. © Alex Brandon/AP

Washington - Der Republikaner Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Erhebungen und Prognosen. Auch CNN verkündet, dass Trump 47. Präsident der USA ist. Er hatte sich bereits im Vorfeld die wichtigen Swing States Pennsylvania, North Carolina und Georgia gesichert und damit einen entscheidenden Vorsprung vor seiner Kontrahentin Kamala Harris verschafft. Diese hatte zuvor einen geplanten Auftritt bei ihrer Wahlparty in der US-Hauptstadt Washington abgesagt.  Für einen Sieg braucht ein Kandidat die Mehrheit der 538 Wahlleute – also mindestens 270. Laut CNN liegt Trump bei 276 Stimmen und Kamala Harris von den Demokraten bei 219 Stimmen. 

Wer macht das Rennen im US-Wahlkampf, Donald Trump oder Kamala Harris? Die Wahllokale in den USA sind eröffnet. (Archivbild)
Wer macht das Rennen im US-Wahlkampf, Donald Trump oder Kamala Harris? Die Wahllokale in den USA sind eröffnet. (Archivbild) © Alex Brandon/AP/dpa

Update 10.29 Uhr, 06.11.24: Das sind die ersten Reaktionen auf Trumps Wahlsieg 

International mehren sich am Mittwochmorgen die Glückwünsche an US-Präsident Donald Trump. Bundeskanzler Olaf Scholz gratuliert Donald Trump via X. "Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern." Das werde man zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.

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Ein ganz ähnlicher Wortlaut kommt von Frankkreichs Präsident Emanuel Macron. Er erinnert an die Zusammenarbeit zur letzten Präsidentschaft Trumps. Mit den Schlagworten Respekt, Frieden und Wohlstand will er den Ton für die Zukunft setzen.

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Auch aus Bayern gibt es erste Reaktionen auf die Wahlergebnisse aus den USA. Bayerns Landesvater gratuliert Donald Trump bereits via X. "Entgegen mancher Prognosen ist es ein klarer Sieg für Donald Trump und die Republikaner", schreibt Söder. Und stellt weiterhin klar, was die Entscheidung für Deutschland bedeute. Demnach müsse sich einiges ändern. "Natürlich bleiben die USA unser wichtigster Partner: Aber wir werden so gefordert wie nie", so Söder. Da batreffe die Bundeswehr, die Steuern und die Energiepreise in Deutschland. Und er erneuert angesichts des Wahlergebnisses die Forderung nach Neuwahlen im Land.

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Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger schaltet auf X bereits in den Wahlkampfmodus 2025. Unter dem Hashtag #USWahlen2024  fordert er eine Reduktion von Steuern, Energiepreisen, Kosten, Bürokratie, Bürgergeld für Arbeitsfähige und der illegalen Migration.

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Annalena Baerbock setzte am Wahlabend ein Post ab, der im Rahmen der anstehenden Entscheidung sicherlich auch als Zeichen Richtung USA verstanden werden kann. Die Deutsche Außenministerin war bereits am Morgen des 5. Novembers in Kiew eingetroffen. Die Reise war bis zu diesem Zeitprunkt noch geheimgehalten geworden. Am späten Abend sendete sie via X mehrere Bilder aus der ukrainischen Haupststadt mit den Worten, dass es im "Moment, in dem die Welt gebannt auf die USA blickt" keinen besseren Ort gebe, als in der Ukraine zu sein. Im dritten Kriegswinter kündigte sie eine Aufstockung der humanitären Soforthilfe um zusätzliche 200 Millionen Euro an. 

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Recep Tayyip Erdoğan sendet Grüße an "seinen Freund Donald Trump". Mit dem Wahlsieg sieht der türkische Präsiodent eine neue Ära, in der die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden sollen. Hoffnung legt er in ein Ende der regionalen und globale Krisen und Kriege, wie die Palästina-Frage und den Russland-Ukraine-Krieg.

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Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders formuliert seine Gratulation auf X in Großbuchstaben. 

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Techmilliardär und X-Chef Elon Musk (53) hat die Wahlnacht bei einer exklusiven Runde mit Donald Trump (78) auf dessen Anwesen in Mar-a-Lago in Florida verbracht, wie Musk selbst über X bekanntgab: "Ich habe gerade in Südtexas gewählt, wo sich Starbase befindet, und jetzt fahre ich nach Florida nach Mar-a-Lago, um dort mit Präsident Trump und JD und einer Reihe anderer cooler Leute zu sein", so der Tesla-Chef. Am frühen Morgen zeigte sich Musk bereits siegesgewiss. Trump hatte im Vorfeld angekündigt, dass Elon Musk  unter einer erneuten US-Präsidentschaft die Leitung einer "Kommission für Regierungseffizienz" übertragen werden würde.

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"Spiegel"-Redakteur Markus Feldenkirchen ist sich angesichts des Wahlergbnisses sicher, dass die Demokraten "so viel falsch gemacht haben", unter anderem die Last-Minute-Einwechslung von Harris

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Update 08.42 Uhr, 06.11.24: Trump reklamiert Wahlsieg für sich

"Ich bin euer 47. Präsident und euer 45. Präsident": Donald Trump hat sich in Florida zum neuen US-Präsidenten erklärt. Im Palm Beach Convention Center trat er vor seine Anhängerschaft. "Ich möchte euch allen sehr danken", sagte der Republikaner. Das Wahlergebnis sei "die großartigste politische Bewegung aller Zeiten" gewesen. "Wir haben Geschichte geschrieben", so Trump. Gemeinsam seien Hürden überwunden worden, das Land habe "so etwas noch nie gesehen". 

 Update 08.08 Uhr, 06.11.24: Trump holt auch Pennsylvania

Berechnungen von CNN zufolge geht Pennsylvania an Donald Trump. Er hat dort die Stimmen von 19 Wahlleuten sicher und liegt derzeit bei insgesamt 265 Wahlleuten. Fünf weitere braucht er noch zum offiziellen Sieg.

Für Kamala Harris besteht durch die Niederlage in Pennsylvania nur noch eine geringe rechnerische Chance auf die Präsidentschaft. Noch sind nicht alle Bundesstaaten ausgezählt. Die meisten dürften jedoch ebenfalls an die Republikaner fallen. 

Update 07.45 Uhr, 06.11.24: Trump liegt vorne, Harris holt vier weitere Bundesstaaten

Mittlerweile sind alle Wahllokale in den USA geschlossen. Zuletzt wurde noch in Alaska gewählt. Die Auszählungen der Stimmen in den verschiedenen Staaten unterliegen unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen. Darum werden auch die einzelnen Ergebnisse zu verschiedenen Zeitpunkten bekannt gegeben werden.

Zwar liegt Trump aktuell deutlich vorne. Doch auch Harris gewinnt weiter US-Bundesstaaten – zuletzt New Hampshire mit vier Wahlleuten. Damit steht es zwischenzeitlich bei 187 zu 246 Wahlleuten pro Trump.

Update 07.04 Uhr, 06.11.24: Kamala Harris sagt Wahlparty ab

Das Team von Kamala Harris rechnet offenbar mit dem Schlimmsten. Ihr Berater Cedric Richmond trat auf der Wahlparty der Demokratin an der Howard University vors Mikro und löste die Veranstaltung faktisch auf.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten wird heute nicht mehr zu ihren Anhängern auf ihrer Wahlparty in Washington sprechen. Harris werde sich erst am Mittwoch im Laufe des Tages öffentlich äußern. Ihre Anhänger verließen die Party bereits.

Update 06.53 Uhr, 06.11.24: Swing State Georgia geht an Trump

Trump gewinnt auch den Swing State Georgia. Durch die 16 Wahlleute des südlichen Bundesstaates erhöht sich die Zahl der Wahlleute für Trump auf 246. Um als Sieger festzustehen, benötigt er 270.

In den verbleibenden fünf Swing States wurden noch nicht alle Stimmen ausgezählt. In den Staaten, in denen eine Tendenz vermeldet wurde, liegt Trump aktuell vorne, wenn auch nur um wenig zehntausend Stimmen.

Update 06.30 Uhr, 06.11.24: Trump kurz vor Erdrutschsieg

Nachdem mit North Carolina bereits der erste der sieben Swing States als entschieden gilt und das mit Donald Trump als Sieger, scheint sich ein klarer Wahlsieg des Republikaners abzuzeichnen. Sein Vorsprung vor Kamala Harris in den noch offenen Swing States hat sich inzwischen erhöht. Derzeit führt Trump mit 230 zu 182 von Harris. Für den Wahlsieg bei der US-Wahl werden 270 Stimmen der Wahlleute benötigt.

Update: 23.00 Uhr, 05.11.24: Musk hat in Texas gewählt

Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Donald Trump hat bei der US-Präsidentenwahl in Texas abgestimmt. Er habe seine Stimme in der Nähe des Weltraumbahnhofs seiner Raumfahrtfirma SpaceX abgegeben, schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X. 

Musk unterstützte Trumps Wahlkampf mit mindestens 120 Millionen Dollar. Außerdem warb er für den Ex-Präsidenten pausenlos auf X und verbrachte in den vergangenen Woche viel Zeit im möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania, um für Trump zu werben.

Update: 22.51 Uhr, 05.11.24: "Madam President": Harris telefoniert mit Wählern

Kamala Harris hat sich am US-Wahltag zwischendurch Freiwilligen angeschlossen, die Bürger anrufen, um sie zur Abstimmung aufzurufen. Die aktuelle Vizepräsidentin machte selbst mehrere Anrufe: "Hier ist Kamala Harris, wie geht es ihnen?", fragte sie. Die Frage, ob sie bereits gewählt hätten, beantworteten mehrere ihrer Gesprächspartner positiv.

Harris plant für den Wahlabend ein großes Abendessen mit der Familie. (Archivbild)
Harris plant für den Wahlabend ein großes Abendessen mit der Familie. (Archivbild) © Michael Brochstein/ZUMA Press Wire/dpa

Die Freiwilligen im Hauptquartier der Demokratischen Partei begrüßten dies mit einem Aufschrei der Begeisterung und Applaus. "Madam President", hörte man eine Frau in dem Video beim Nachrichtensender CNN ausrufen. Bei der Präsidentschaftswahl liegen Harris und der Republikaner Donald Trump laut Umfragen Kopf an Kopf.

Update: 21.49 Uhr, 05.11.24: So wählen Astronauten

Amerikanische Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS rufen ihre Mitbürger zur Stimmabgabe bei der US-Wahl auf. "Egal, ob man sitzt, steht oder schwebt ‒ wichtig ist, dass ihr wählt", schrieben Don Pettit und Nick Hague in einem Post auf Instagram. 

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Die Nasa-Astronauten posteten ein Foto, auf dem sie zusammen mit ihren Kollegen Butch Wilmore und Suni Williams scheinbar schwebend in der ISS zu sehen sind. Dabei zeigen sie patriotisch anmutende Socken in Richtung Kamera. "Stolz, Amerikaner zu sein", stand auf der Unterseite der Socken zweier Astronauten. Auch der offizielle Account für Astronauten der US-Weltraumbehörde Nasa verbreitete das Foto auf der Plattform.

Laut CNN haben die Astronauten selbst schon vor dem Wahltag abgestimmt. Die im Weltraum abgegebenen Stimmen wurden demnach über ein Nasa-Satellitennetzwerk von der Raumstation übertragen.

Update: 20.57 Uhr, 05.11.24:  Laut FBI Bombendrohungen bei US-Wahl von russischer Mail-Adresse 

Die US-Bundespolizei FBI hat Bombendrohungen gegen amerikanische Wahllokale eigenen Angaben zufolge nach Russland zurückverfolgt. "Dem FBI sind Bombendrohungen gegen Wahllokale in mehreren Bundesstaaten bekannt, von denen viele von russischen E-Mail-Domänen zu stammen scheinen. Bisher konnte keine der Drohungen als glaubwürdig eingestuft werden", hieß es in einer Mitteilung. Man werde die Lage weiterhin genau beobachten und bei Bedarf reagieren, um die Wahl zu schützen, hieß es. 

Zuvor hatte es Berichten zufolge Bombendrohungen in zwei Wahllokalen im besonders umkämpften "Swing-State" Georgia gegeben, weswegen die Abstimmung dort kurzzeitig unterbrochen worden war. 

US-Geheimdienste hatten am Montag gewarnt, dass Russland wie schon in den Tagen zuvor versuchen könnte, die Abstimmung zu beeinflussen. Man gehe "davon aus, dass sich diese Aktivitäten am Wahltag und in den kommenden Wochen verstärken werden und dass sich die Narrative zu ausländischer Einflussnahme auf "Swing States" konzentrieren werden", hieß es weiter.

Update: 20.37 Uhr, 05.11.24: Trump: "Meine Unterstützer sind nicht gewalttätig"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump rechnet rund um die US-Wahl nicht mit Ausschreitungen durch seine Anhänger. "Natürlich wird es keine Gewalt geben", sagte Trump in Palm Beach im Bundesstaat Florida nach seiner Stimmabgabe. Das müsse er seinen Unterstützern auch nicht explizit sagen. "Meine Unterstützer sind keine gewalttätigen Menschen", sagte der 78-Jährige. Auch er selbst wolle keine Gewalt.

Update: 18.30 Uhr, 05. 11.24: Trump bei Stimmabgabe: "Bin sehr zuversichtlich"

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat bei der US-Wahl seine Stimme abgegeben. "Ich bin sehr zuversichtlich. Wir sind mit einem sehr großen Vorsprung reingegangen", sagte Trump vor Reportern. Der Wahlausgang werde alles andere als knapp sein, prognostizierte er. Umfragen hingegen sagen ein sehr knappes Rennen zwischen ihm und der Demokratin Kamala Harris voraus. 

Trump stimmte mit seiner Frau Melania in einem Wahllokal im Ort Palm Beach in seinem Heimat-Bundesstaat Florida ab. In dem Bundesstaat gelten bei Wahlen besonders strenge Regeln für verurteilte Straftäter. Ihnen bleibt eine Stimmabgabe in vielen Fällen verwehrt. 

Trump, der wegen unrechtmäßig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin verurteilt wurde, durfte trotzdem abstimmen. Der Grund: Er wurde in New York verurteilt. Damit gelten für ihn die New Yorker Regeln ‒ und dort dürfen Straftäter abstimmen, solange sie zum Zeitpunkt der Wahl keine Haftstrafe verbüßen. Die Verkündung von Trumps Strafmaß steht noch aus.

Erste Auszählung für US-Wahl: Gleichstand in Dixville Notch

Bereits um Mitternacht (Ortszeit) fiel die erste Entscheidung: Das kleine Dörfchen Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire verkündete ein Unentschieden. Auf einer handbeschriebenen Tafel wurden je drei Stimmen für Harris und Trump bekanntgegeben. Die Wahlbeteiligung betrug 100 Prozent.

Das Wahllokal in Dixville Notch öffnet seit 1960 am Wahltag bereits um Mitternacht. Da es in dem Skiort nahe der Grenze zu Kanada nur sechs registrierte Wähler gibt, sind Stimmabgabe und Auszählung schnell abgewickelt. Bei der Wahl 2020 hatte hier US-Präsident Joe Biden ohne Gegenstimme gegen Trump gewonnen.

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Auch wenn die Resultate in dem kleinen Skiort längst nicht immer spiegelten, wer am Ende Präsident wurde, könnte man das Ergebnis als Sinnbild für das enge politische Rennen in dem gespaltenen Land sehen. Nach Angaben von US-Medien waren die Umfragen selten so eng wie diesmal ‒ und der Wahlausgang ist völlig unberechenbar. 

Schlangen an ersten Wahllokalen

Am Morgen (Ortszeit) machten die Wahllokale in größeren Städten und Kommunen im Osten des Landes auf. Um 7.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) öffneten sie zum Beispiel in Washington DC, bereits eine Stunde früher in New York. Auch in den meisten "Swing States", die besonders umkämpft sind und die Wahl entscheiden könnten, dürfen die Wähler bereits an die Wahlurnen – so in North Carolina, Georgia, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan und auch in Arizona im Westen des Landes. An einigen Wahllokalen bildeten sich sofort längere Schlangen. 

Weil sich die USA über mehrere Zeitzonen erstrecken, zieht sich die Öffnung der Wahllokale über mehrere Stunden. Im Westküstenstaat Kalifornien kann man von 7.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) an die Stimme abgeben.

Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter: Hier können die Wähler bis um 6.00 Uhr MEZ am Mittwoch abstimmen, auf den Aleuten – einer Inselgruppe im Nordpazifik – noch eine Stunde länger. 

Briefwahl und mehr: Fast 83 Millionen stimmten vorzeitig ab

Viele Wähler haben allerdings auch schon gewählt. Fast 83 Millionen US-Bürger stimmten allein bis mittags vor dem Wahltag per Brief oder in vorab geöffneten Wahllokalen ab, wie das "Election Lab" der Universität Florida berichtete. Das entspricht mehr als der Hälfte der 2020 bei der Präsidentenwahl insgesamt abgegebenen Stimmen. 

Große Shows zum Wahlkampfabschluss

An alle anderen richteten sich Harris und Trump in der Nacht vor der Wahl mit großen Schlusskundgebungen. Harris gab sich in einer minutiös durchgeplanten und mit Stars besetzten Veranstaltung in Philadelphia im "Swing State" Pennsylvania siegessicher. Vor den Stufen des Philadelphia Museum of Art, der Kulisse aus dem Kultfilm "Rocky", sagte die 60-Jährige:

"Heute Abend beenden wir es so, wie wir es begonnen haben, mit Optimismus, mit Energie und mit Freude." Trumps Namen erwähnte sie nicht ‒ ihre Rede dauerte nicht mal eine halbe Stunde.

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Nur wenig später setzte Trump zu einem länglichen, wütenden Monolog mit Angriffen auf seine politischen Gegner vor einer aufgepeitschten Menge in Grand Rapids im "Swing State" Michigan an. Über Harris sagte der 78-Jährige: "Sie hat einen sehr niedrigen IQ, und wir brauchen keine Person mit niedrigem IQ. Das haben wir seit vier Jahren. Und unser Land geht den Bach runter." 

Den Wünschen seiner Berater, sich mehr an seine Redemanuskripte zu halten, folgte Trump nicht. Harris sei "eine linksradikale Verrückte", schimpfte er. Trumps Kandidat für das Amt des US-Vizepräsidenten, JD Vance, beleidigte Harris mit drastischen Worten: "Wir werden den Müll in Washington D.C. rausbringen, und der Müll heißt Kamala Harris", sagte er. 

Angst vor Gewalt

Es ist kein Zufall, dass Harris und Trump ihre finalen Kundgebungen in Pennsylvania und Michigan abhielten. Pennsylvania gilt als potenziell wahlentscheidend – hier gibt es 19 Stimmen von Wahlleuten zu holen, mehr als in jedem anderen "Swing State".

Da in den weitaus meisten Bundesstaaten absehbar ist, welche Partei sich dort den Sieg sichern wird, konzentrierten sich Demokraten und Republikaner im Wahlkampf vor allem auf sieben Schlüsselstaaten mit noch offenem Ausgang.

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Der Wahltag wird allerdings nicht nur mit Spannung, sondern auch mit Sorge vor Ausschreitungen oder Gewalt erwartet. In der Hauptstadt verbarrikadierten einige Geschäftsleute im Zentrum ihre Schaufenster mit Holzplatten. 

Trump säte einmal mehr Zweifel an der Integrität der Wahl und warf den Demokraten Betrug vor. Seine Wahlniederlage 2020 gegen Joe Biden hat er nie eingeräumt. Auch in diesem Jahr scheint er ein ähnliches Narrativ vorzubereiten und behauptet, nur Betrug könne ihn um den Sieg bringen.

Ergebnis möglicherweise erst nach Tagen

Trump schürt auch falsche Erwartungen an die Auszählung der Stimmen. "Wir wollen die Antwort heute Nacht", sagte der 78-Jährige beim Wahlkampfabschluss. Das gilt jedoch als unwahrscheinlich. Besonders die Briefwahlstimmen verzögern den Auszählungsprozess. Die ersten größeren Wahllokale an der Ostküste der USA schließen um Mitternacht deutscher Zeit. Anders als in Deutschland gibt es dann auch keine Prognose zum Wahlsieger. 

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2020 wurde Biden erst am Samstag zum Sieger erklärt, also an Tag vier nach dem Wahldatum. Von Trumps Sieg 2016 hatten viele US-Amerikaner dagegen schon beim Aufstehen am Morgen nach der Wahl erfahren. 

Die magische Zahl 270

Der US-Präsident wird indirekt vom Volk gewählt. Die Stimmen der Wählerinnen und Wähler entscheiden über die Zusammensetzung des Wahlkollegiums, das den Präsidenten im Dezember stellvertretend für sie wählt. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Stimmenanzahl, die sich in etwa nach der Einwohnerzahl richtet.

Bei der Wahl gilt in fast allen Bundesstaaten das Prinzip "the winner takes it all": Der Kandidat, der dort gewinnt, erhält die Stimmen aller Wahlleute des Bundesstaats. Für den Einzug ins Weiße Haus braucht ein Kandidat letztlich also nicht die meisten Stimmen des Volkes ("popular vote"), sondern die Mehrheit der 538 Wahlleute ("electoral vote ‒  also mindestens 270.

Erstmeldung vom  05.11.24, 18:20 Uhr.

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  • Der wahre tscharlie am 06.11.2024 22:06 Uhr / Bewertung:

    Der Mann der "alternativen Fakten" zieht ins Weiße Haus ein. Elon Musk soll auch dazu gehören.
    Die Trump-Wähler jubeln, "wir haben unser Land zurück"....ok, das Land gehört ihnen sowieso nicht, sondern gehört den indigenen Ureinwohnern. Das dasselbe von manchen AfD-Anhängern gefordert wird sagt einiges.
    Trump will die Migranten abschieben. Offensichtlich vergisst er dabei, das ALLE US-Bürger einen Migrantenhintergrund haben.

    Aber die europäischen Rechten sind in Jubelstimmung. Und wer gestern die Storch bei "maischberger" gehört hat, wobei Frau Maischberger das Studiopublikum zur Ruhe rufen mußte, weil das Gelächter massiv zu Storchs Aussagen waren, kann nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

  • Der Biberax am 07.11.2024 01:47 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Ihren "indigenen Ureinwohnern" gehört das Land genausowenig wie den Trump Wählern, da besagte "indigene Ureinwohner" selber nach Amerika eingewandert sind. Aus Asien. Über die Behring Landbrücke, die es vor vielen Tausend Jahren gab. Wer auch immer zu diesem Zeitpunkt in Amerika gelebt hat, der wurde von Ihren ach-so-unschuldigen "indigenen Ureinwohnern" verdrängt bzw. exterminiert.

  • Der wahre tscharlie am 07.11.2024 14:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Biberax

    Das mag über 20 000 Jahre her sein.
    Seit die ersten Siedler ,it der "Mayflower" nach Amerika kamen, ist es ihnen in etwas mehr als 200 Jahren gelungen, die damals dort lebende Bevölkerung masiv zu dezimieren, ihrer Kultur und ihres Landes zu berauben und sie in Reservate zu stecken. (Woran erinnert mich das bloß?)

    Und jetzt kommt ein verurteilter Sexualstraftäter daher, behauptet er will alle Frauen beschützen, ob es ihnen passt oder nicht, wird Präsident und will anscheinend eine "Neue Weltordnung" erschaffen, wenn man dem glauben darf, woran schon länger gearbeitet wird.
    Vielleicht hatte Nostradamus doch nicht so Unrecht....

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