Oberster IS-Rekrutierer in Deutschland festgenommen

Karlsruhe - Die Bundesanwaltschaft hat die Festnahme von fünf mutmaßlichen Islamisten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bestätigt. Das teilte die Behörde am Morgen in Karlsruhe mit. Zuvor hatten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
Unter den mutmaßlichen Terroristen soll auch ein gebürtiger Iraker mit dem Kampfnamen "Abu Walaa" sein, der als zentrale Figur der islamistischen Szene in Deutschland gilt. Die Männer sind dringend verdächtig, die ausländische terroristische Vereinigung Islamischer Staat (IS) unterstützt zu haben.
Aussteiger gab Tipp
Sie sollen ein überregionales salafistisch-jihadistisches Netzwerk bilden, innerhalb dessen der Beschuldigte Ahmad Abdulaziz Abdullah A. die zentrale Führungsposition übernommen hatte. Wie NDR, WDR und "SZ" erfuhren, hatte die Aussage eines IS-Rückkehrers maßgeblichen Anteil an der Festnahme. Der 22-Jährige war nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im IS-Gebiet in Syrien in die Türkei geflohen und hat sich nach eigenen Aussagen von der Terrormiliz losgesagt.
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Bevor er Ende September nach Deutschland zurückgekehrt sei, habe der Mann NDR, WDR und "SZ" in der Türkei ein Interview gegeben, in dem er den Iraker "Abu Walaa" schwer belastet und als "die Nummer 1 des IS in Deutschland" bezeichnet habe.
Die Beschuldigten hätten - soweit sie sich in der Vergangenheit dazu geäußert hätten - eine Verbindung zum Terrorismus verneint.