Obamas Widersacher - ein Überblick

Am Dienstag ist in den Wahlkampfgebeutelten USA "Super Tuesday". Die AZ stellt Ihnen die heißesten Präsidentschafts-Kandidaten vor
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Mitt Romney, Newt Gingrich, Ron Paul und Rick Santorum - lesen Sie hier mehr über die US-Präsidentschaftskandidaten...
dpa/ap 13 Mitt Romney, Newt Gingrich, Ron Paul und Rick Santorum - lesen Sie hier mehr über die US-Präsidentschaftskandidaten...
Mitt Romney: Multimillionär und das republikanische Fähnchen im US-politischen Wahlkampfwind. Schon als Gouverneur von Massachusetts (2003 bis 2007) war er mehr bekannt für seine Ping-Pong-Politik als für klare Ansagen. So forderte er seinerzeit ein etwas schwammiges Aufenthaltsrecht für illegale Einwanderer, heute will er davon nichts mehr wissen.
dpa 13 Mitt Romney: Multimillionär und das republikanische Fähnchen im US-politischen Wahlkampfwind. Schon als Gouverneur von Massachusetts (2003 bis 2007) war er mehr bekannt für seine Ping-Pong-Politik als für klare Ansagen. So forderte er seinerzeit ein etwas schwammiges Aufenthaltsrecht für illegale Einwanderer, heute will er davon nichts mehr wissen.
Auch das von ihm einst so liberal behandelte Thema Abtreibung, hat der 64-Jährige vom Wahlkampftisch gefegt: Positionieren geht derzeit schließlich vor tolerieren - eine Anti-Haltung scheint da ganz hilfreich zu sein, denkt Romney und schmettert gleich weiter: Diesmal gegen Obamas Krankenversicherungsmodell "Obamacare". Zwar hatte der Republikaner damals in Massachusetts ein gar nicht so unähnliches Modell durchgeprügelt, aber wenn es sich die eigene Parteibasis zur Wahlkampfaufgabe gemacht hat, "Obamacare" zu verteufeln, dann sieht die Sache eben anders aus.
dpa 13 Auch das von ihm einst so liberal behandelte Thema Abtreibung, hat der 64-Jährige vom Wahlkampftisch gefegt: Positionieren geht derzeit schließlich vor tolerieren - eine Anti-Haltung scheint da ganz hilfreich zu sein, denkt Romney und schmettert gleich weiter: Diesmal gegen Obamas Krankenversicherungsmodell "Obamacare". Zwar hatte der Republikaner damals in Massachusetts ein gar nicht so unähnliches Modell durchgeprügelt, aber wenn es sich die eigene Parteibasis zur Wahlkampfaufgabe gemacht hat, "Obamacare" zu verteufeln, dann sieht die Sache eben anders aus.
Immerhin stehen die Großen der Partei hinter ihm und mit denen sollte man es sich nicht verscherzen - schon gar nicht, wenn man ein 200 Millionen Dollar Vermögen in petto hat. Denn was früher als Garant für Wählerstimmen galt, ist zu Zeiten der Occupy-Bewegung mehr als verpönt. Das ist offensichtlich aber noch nicht so ganz bei Romney angekommen, prahlte er doch vor nicht allzu langer Zeit von seiner privaten Auto-Armada.
dpa 13 Immerhin stehen die Großen der Partei hinter ihm und mit denen sollte man es sich nicht verscherzen - schon gar nicht, wenn man ein 200 Millionen Dollar Vermögen in petto hat. Denn was früher als Garant für Wählerstimmen galt, ist zu Zeiten der Occupy-Bewegung mehr als verpönt. Das ist offensichtlich aber noch nicht so ganz bei Romney angekommen, prahlte er doch vor nicht allzu langer Zeit von seiner privaten Auto-Armada.
Nun denn, wenigstens kann er mit seiner neuen konservativen Haltung punkten: Immerhin kam Romney am Wochenende bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Washington auf 37,6 Prozent der Stimmen und konnte sogar die erzkonservative Sparte der Republikaner von sich überzeugen - seine Umfragewerte verdoppelten sich hier. Doch auch im Falle eines Sieges beim "Super Tuesday" muss Romney noch einige Hürden nehmen: Nach derzeitigem Stand würde Obama Romney nämlich immer noch mit 50 zu etwa 44 ins politische Aus schießen.
dpa 13 Nun denn, wenigstens kann er mit seiner neuen konservativen Haltung punkten: Immerhin kam Romney am Wochenende bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Washington auf 37,6 Prozent der Stimmen und konnte sogar die erzkonservative Sparte der Republikaner von sich überzeugen - seine Umfragewerte verdoppelten sich hier. Doch auch im Falle eines Sieges beim "Super Tuesday" muss Romney noch einige Hürden nehmen: Nach derzeitigem Stand würde Obama Romney nämlich immer noch mit 50 zu etwa 44 ins politische Aus schießen.
Newt Gingrich: Der ehemalige Lobbyist und Kongressabgeordnete wirkt so ein bisschen wie der Fels in der Brandung - schon immer da, sturmerprobt, aber eben auch witterungsgeprägt, ja vielleicht sogar ein wenig marode. Kritiker murmeln gar, er sei aus dem politischen Gestern. Doch dort war er immmerhin eine nicht zu ignorierende Größe und zwar so eine, die nicht nur ab und zu den US-Haushalt boykottierte, sondern eben auch mit seiner Doppelmehrheit in Senat und Abgeordnetenhaus Ex-Präsident Bill Clinton ganz schön ins Schwitzen brachte... Aber gut, wer brachte das seinerzeit nicht...
ap 13 Newt Gingrich: Der ehemalige Lobbyist und Kongressabgeordnete wirkt so ein bisschen wie der Fels in der Brandung - schon immer da, sturmerprobt, aber eben auch witterungsgeprägt, ja vielleicht sogar ein wenig marode. Kritiker murmeln gar, er sei aus dem politischen Gestern. Doch dort war er immmerhin eine nicht zu ignorierende Größe und zwar so eine, die nicht nur ab und zu den US-Haushalt boykottierte, sondern eben auch mit seiner Doppelmehrheit in Senat und Abgeordnetenhaus Ex-Präsident Bill Clinton ganz schön ins Schwitzen brachte... Aber gut, wer brachte das seinerzeit nicht...
In der breiten Öffentlichkeit überzeugen konnte der studierte Historiker bisher dennoch nicht. Das zeigt sich auch in den Washingtoner Vorwahl-Zahlen: Der Ex-
Parlamentspräsident landete mit 10,3 Prozent abgeschlagen auf dem vierten und letzten Platz. Fehleranalyse: Da wäre sein undurchsichtiges Firmen-Netz "Gingrich Group", mit dem er in den letzten Jahren Millionen scheffelte mit Beratungsaufträgen von Firmen, die er öffentlich scharf kritisierte. Und da wären seine drei Ehen, die so gar nicht zu seinem nach außen hin gepflegten Image als gottesfürchtiger Konservativer passen - zumal seine aktuelle Ehe aus einer Affäre mit einer jungen Mitarbeiterin des US-Kongress entsprungen ist: Clinton lässt grüßen.
ap 13 In der breiten Öffentlichkeit überzeugen konnte der studierte Historiker bisher dennoch nicht. Das zeigt sich auch in den Washingtoner Vorwahl-Zahlen: Der Ex- Parlamentspräsident landete mit 10,3 Prozent abgeschlagen auf dem vierten und letzten Platz. Fehleranalyse: Da wäre sein undurchsichtiges Firmen-Netz "Gingrich Group", mit dem er in den letzten Jahren Millionen scheffelte mit Beratungsaufträgen von Firmen, die er öffentlich scharf kritisierte. Und da wären seine drei Ehen, die so gar nicht zu seinem nach außen hin gepflegten Image als gottesfürchtiger Konservativer passen - zumal seine aktuelle Ehe aus einer Affäre mit einer jungen Mitarbeiterin des US-Kongress entsprungen ist: Clinton lässt grüßen.
Moral? Nicht mit Gingrich. Findet man Romneys Fahne-im-Wind-Politik schon abscheulich, verschlägt es einem bei Gingrichs doppelzüngiger links-rechts-Kurverei wohl die Sprache. Umweltschutz? Effiziente Schritte gegen die globale Erwärmung? Müssten sofort eingeleitet werden, tönte er 2007 - damals eben noch schlagzeilenträchtige Aussagen. Heute setzt er wieder auf Populismus, lockt Wähler mit Versprechungen wie unrealistischen Benzinpreissenkungen, will Beschlüsse des Obersten Gerichtshofes ignorieren, geht es um die Rechte Terrorismusverdächtiger oder Abtreibungen. Gut, das politische Hin- und Hergeeiere im Wahlkampf ist bekannt, schließlich sind in der Liebe und im Krieg alle Mittel erlaubt, auch wenn sie so gar nicht bei den Wählern ankommen.
ap 13 Moral? Nicht mit Gingrich. Findet man Romneys Fahne-im-Wind-Politik schon abscheulich, verschlägt es einem bei Gingrichs doppelzüngiger links-rechts-Kurverei wohl die Sprache. Umweltschutz? Effiziente Schritte gegen die globale Erwärmung? Müssten sofort eingeleitet werden, tönte er 2007 - damals eben noch schlagzeilenträchtige Aussagen. Heute setzt er wieder auf Populismus, lockt Wähler mit Versprechungen wie unrealistischen Benzinpreissenkungen, will Beschlüsse des Obersten Gerichtshofes ignorieren, geht es um die Rechte Terrorismusverdächtiger oder Abtreibungen. Gut, das politische Hin- und Hergeeiere im Wahlkampf ist bekannt, schließlich sind in der Liebe und im Krieg alle Mittel erlaubt, auch wenn sie so gar nicht bei den Wählern ankommen.
Rick Santorum: Es überrascht nicht, auch dieser Kandidat ist gottesfürchtig. Trotzdem ist er überraschend anders, ja fast geradlinig, zu seinen Überzeugungen stehend trotz medialer Ineffizienz. So ignoriert der Anwalt die Evolution, empfindet Homosexualität als Pädophilie, könnte sich durchaus Folter im Kampf gegen den Terrorismus vorstellen und plädiert für eine Mauer zwischen Mexiko und den USA, um das Einwanderungsproblem endgültig aus der US-amerikanischen Welt zu schaffen. Dass er selber aus einer Immigrantenfamilie stammt, scheint der Italo-Ire dabei vergessen zu haben.
ap 13 Rick Santorum: Es überrascht nicht, auch dieser Kandidat ist gottesfürchtig. Trotzdem ist er überraschend anders, ja fast geradlinig, zu seinen Überzeugungen stehend trotz medialer Ineffizienz. So ignoriert der Anwalt die Evolution, empfindet Homosexualität als Pädophilie, könnte sich durchaus Folter im Kampf gegen den Terrorismus vorstellen und plädiert für eine Mauer zwischen Mexiko und den USA, um das Einwanderungsproblem endgültig aus der US-amerikanischen Welt zu schaffen. Dass er selber aus einer Immigrantenfamilie stammt, scheint der Italo-Ire dabei vergessen zu haben.
Macht nichts, seine Ansichten schlugen bereits im Repräsentantenhaus als auch im Senat hohe Wellen - trotzdem schaffte es Santorum in Washington mit 23,8 Prozent auf Platz drei. Zwischen ihm und Obama liegen allerdings und ein Glück Prozent-Welten: Der Demokrat würde derzeit gegen Santorum mit 53 zu 39 Prozent gewinnen.
dpa 13 Macht nichts, seine Ansichten schlugen bereits im Repräsentantenhaus als auch im Senat hohe Wellen - trotzdem schaffte es Santorum in Washington mit 23,8 Prozent auf Platz drei. Zwischen ihm und Obama liegen allerdings und ein Glück Prozent-Welten: Der Demokrat würde derzeit gegen Santorum mit 53 zu 39 Prozent gewinnen.
Ron Paul: Gehört zur alten Libertarismus-Riege und macht auch keine Anstalten, diese verlassen zu wollen - Wahlkampf hin, Wahlkampf her. Konsistenz, das zeichne ihn aus. Recht hat er: Seit nunmehr drei Jahrzehnten sitzt der Arzt (sein Studium finanzierte er sich mit Teller waschen) und Vollblutpolitiker für Texas im Kongress, von seinem politischen Programm ist er dabei nicht nennenswert abgewichen: Weg mit den Steuern und der Bundesbank, Schluss mit den Kriegen.
ap 13 Ron Paul: Gehört zur alten Libertarismus-Riege und macht auch keine Anstalten, diese verlassen zu wollen - Wahlkampf hin, Wahlkampf her. Konsistenz, das zeichne ihn aus. Recht hat er: Seit nunmehr drei Jahrzehnten sitzt der Arzt (sein Studium finanzierte er sich mit Teller waschen) und Vollblutpolitiker für Texas im Kongress, von seinem politischen Programm ist er dabei nicht nennenswert abgewichen: Weg mit den Steuern und der Bundesbank, Schluss mit den Kriegen.
Er will die USA restaurieren, dem Individuum die Freiheit zurückgegeben und gleichzeitig die US-Staatsschulden von 15 Billionen Dollar endlich senken - seine detaillierten Reformpläne halten US-Experten für durchführbar. Da ist es nicht verwunderlich, dass besonders Studenten sich auf Pauls Seite schlagen, selbst in den Occupy-Zeltlagern soll man schon Pro-Paul-Stimmen vernommen haben. Seine Waffen: Glaubwürdigkeit und Leidenschaft. Egal, ob es um die Legalisierung von Drogen geht oder die Privatisierung der Bundesbehörde für Flughafensicherheit - er bleibt seiner - zugegeben etwas anderen - Linie treu.
ap 13 Er will die USA restaurieren, dem Individuum die Freiheit zurückgegeben und gleichzeitig die US-Staatsschulden von 15 Billionen Dollar endlich senken - seine detaillierten Reformpläne halten US-Experten für durchführbar. Da ist es nicht verwunderlich, dass besonders Studenten sich auf Pauls Seite schlagen, selbst in den Occupy-Zeltlagern soll man schon Pro-Paul-Stimmen vernommen haben. Seine Waffen: Glaubwürdigkeit und Leidenschaft. Egal, ob es um die Legalisierung von Drogen geht oder die Privatisierung der Bundesbehörde für Flughafensicherheit - er bleibt seiner - zugegeben etwas anderen - Linie treu.
Der Politiker-Kauz mit dem beißigen Humor hat deshalb auch die engagiertesten Anhänger und die meisten Stimmen der unter 30-Jährigen. Selbst in Bayern hat die Paul-Mania um sich gegriffen: Auf dem Blogspot "Bavaria for Ron Paul" kann man "Ron Paul Revolution" T-Shirts oder Buttons bestellen. Ob's hilft, wird sich zeigen. Derzeit liegt der radikal-liberale Politik-Veteran mit 24,8 Prozent auf dem zweiten Platz.
ap 13 Der Politiker-Kauz mit dem beißigen Humor hat deshalb auch die engagiertesten Anhänger und die meisten Stimmen der unter 30-Jährigen. Selbst in Bayern hat die Paul-Mania um sich gegriffen: Auf dem Blogspot "Bavaria for Ron Paul" kann man "Ron Paul Revolution" T-Shirts oder Buttons bestellen. Ob's hilft, wird sich zeigen. Derzeit liegt der radikal-liberale Politik-Veteran mit 24,8 Prozent auf dem zweiten Platz.

Am Dienstag ist in den Wahlkampfgebeutelten USA "Super Tuesday". Das Nominierungsrennen der Republikaner ermüde die Wähler allerdings schon jetzt, schreibt das Wallstreet Journal. Laut einer Umfrage empfinden die US-Bürger den Vorwahlkampf der Kandidaten als "zersetzend", zitiert die US-amerikanische Zeitung weiter. Die AZ zeigt, woran es liegen könnte und stellt Ihnen die heißesten Präsidentschaftskandidaten vor.

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