Obama triumphiert in South Carolina
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Obama hat bei US-Vorwahlen in einem Südstaat einen überragenden Sieg errungen. Seine Konkurrentin Clinton hofft nun auf den «Super Tuesday».
Barack Obama hat im Vorwahlrennen der Demokratischen Partei mit einem zweiten Sieg seine Position verbessert. Er gewann am Samstag mit 55 Prozent der Stimmen die Vorwahl in South Carolina und profitierte dabei von einer massiven Unterstützung der schwarzen Wähler in diesem Südstaat. Seine insgesamt weiter vorn liegende Rivalin Hillary Clinton kam mit 27 Prozent auf den zweiten Platz.
Der Vorwahlkampf war in den vergangenen Wochen zunehmend ruppiger geworden, wobei es auch um die Unterschiede in Hautfarbe und Geschlecht ging. Mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen in US-Staaten mit weit geringeren Bevölkerungsanteilen der Schwarzen sagte Obama nach seinem Wahlsieg: «Es geht nicht um Schwarz gegen Weiß. Es geht um die Wahl zwischen Vergangenheit und Zukunft.»
Nur 18 Prozent für Edwards
Weiter auf die Verliererbahn geriet am Samstag Ex-Senator John Edwards, der auch in seinem Geburtsstaat South Carolina keine neuen Impulse in seinem Wahlkampf setzen konnte und sich mit 18 Prozent begnügen musste. Alle weiteren Bewerber blieben unter einem Prozent: Bill Richardson, Joe Biden, Chris Dodd und Mike Gravel. Obama erhielt mit seinem zweiten Wahlsieg nach dem Auftakt am 3. Januar in Iowa 25 Delegiertenstimmen hinzu, Clinton vergrößerte ihr Lager beim Nominierungsparteitag im August um zwölf Delegierte. Damit entfallen bislang 249 Delegiertenstimmen auf Clinton und 167 auf Obama. Für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten sind 2025 Delegierte erforderlich.
«Super Tuesday» am 5. Februar
Eine mögliche Vorentscheidung wird am 5. Februar erwartet: An diesem «Super Tuesday» stehen bei den Demokraten Vorwahlen und Wählerversammlungen in 23 Staaten an - von New York im Osten bis Kalifornien und Alaska im Westen sind mehr als 1600 Delegiertenstimmen zu vergeben. Clinton flog bereits am Samstag nach Nashville, Tennessee, um sich dort in den Wahlkampf zu stürzen. Obama konnte sich am Samstag über die Unterstützung von Caroline Kennedy freuen: Die Tochter von Präsident John F. Kennedy verglich ihn in einem Beitrag für die «New York Times» mit ihrem Vater. Bei den Republikanern wird es am Dienstag spannend, wenn sich die Bewerber in Florida zur Vorwahl stellen. In South Carolina hatten die Anhänger der Partei von Präsident George W. Bush bereits vor einer Woche gewählt, damals gewann der 71-jährige Senator John McCain. In Florida liegt er etwa gleichauf mit dem ehemaligen Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Hoffnungen machen sich in Florida aber auch noch der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani und der vor allem im Lager der konservativen Christen beliebte Baptist Mike Huckabee. (nz)