Obama trauert um seine Großmutter

Den Wahltag hat Obamas Großmutter Madelyn nicht mehr erlebt. «Sie ist heimgegangen», sagte der Demokrat unter Tränen vor mehreren zehntausend Menschen in North Carolina. Sein Rivale McCain sprach ihm sein Mitleid aus.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Obama mit seinen Großeltern Madelyn und Stanley Dunham im Jahr 1979. Nun trauert er um seine Oma.
ap Obama mit seinen Großeltern Madelyn und Stanley Dunham im Jahr 1979. Nun trauert er um seine Oma.

Den Wahltag hat Obamas Großmutter Madelyn nicht mehr erlebt. «Sie ist heimgegangen», sagte der Demokrat unter Tränen vor mehreren zehntausend Menschen in North Carolina. Sein Rivale McCain sprach ihm sein Mitleid aus.

Barack Obama trauert um seine geliebte Großmutter. Madelyn Payne Dunham starb am Sonntagabend im Alter von 86 Jahren auf Hawaii. «Sie war der Eckstein unserer Familie und eine Frau von außergewöhnlicher Leistung, Stärke und Bescheidenheit», sagte der demokratische Präsidentschaftskandidat am Montag. «Sie war die Person, die uns Mut gemacht hat.»

Der afro-amerikanische Senator unterbrach seinen Wahlkampf in North Carolina, um die gemeinsam mit seiner Schwester Maya Soetoro-Ng verfasste Nachricht vom Tod der Großmutter bekanntzugeben. Vor mehreren zehntausend Menschen in Charlotte gedachte Obama unter Tränen der Frau, bei der er zeitweise aufwuchs und die er als einen der einflussreichsten Menschen in seinem Leben bezeichnete. «Sie ist heimgegangen», sagte er und versetzte die Menge mit einer emotionalen Ansprache in eine ungewohnte Stille.

Jetzt ist sie friedlich eingeschlafen

Seine Großmutter habe zu den zahllosen stillen Helden Amerikas gehört, die sich aufopferungsvoll für ihre Kinder und Enkel einsetzten, sagte Obama und fügte hinzu: «In nur einem Tag haben wir die Gelegenheit, all diese stillen Helden zu ehren. Wir können den Wechsel für Amerika bringen um sicherzustellen, dass ihre Arbeit und ihr Opfer Anerkennung finden.» «Toot», wie Obama die Oma in Anlehnung an das hawaiianische Wort für Großmutter («Tutu») nannte, habe die Große Depression und den Zweiten Weltkrieg erlebt, sagte der 47-jährige Senator aus Illinois. Sie habe am Fließband für die Kriegindustrie arbeiten müssen, während ihr Mann in den Kampf zog und sie ein kleines Baby zuhause zu versorgen hatte. Jetzt sei sie friedlich eingeschlafen. Seine Schwester sei am Sterbebett gewesen.

Private Trauerfeier geplant

Der Senator hatte im Oktober seinen Wahlkampf kurz unterbrochen, um an das Krankenbett seiner an Krebs leidenden Großmutter zu eilen. Die Entscheidung sei klar gewesen, sagte er damals: Als seine Mutter 1995 starb, sei er zu spät gekommen. Zum Abschluss des Wahlkampfs ist nach Angaben der Familie eine private Trauerfeier geplant.

Sein republikanischer Kontrahent John McCain kondolierte. Zusammen mit seiner Frau Cindy veröffentlichte er eine Erklärung mit den Worten: «Unsere Gedanken und Gebete gehen hinaus zu ihnen.» Obama dankte McCain für sein Mitgefühl.

In Honolulu sagte der demokratische Abgeordnete Marcus Oshiro, alle hätten gehofft, dass Obamas Großmutter noch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl hätte miterleben können. «Was wird das für ihn ein bittersüßer Sieg werden«, sagte Oshiro in Erwartung eines Wahlsiegs des Demokraten. Die in Kansas geborene Madelyn Payne Dunham und ihr Mann Stanley zogen ihren Enkel mehrere Jahre auf, so dass er in Honolulu auf die Schule gehen konnte, während ihre Tochter im Ausland lebte. Obama hatte mehrfach geäußert, dass seine Großmutter einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung seiner persönlichen Weltanschauung genommen habe.

Auf Hawaii hatte Obamas Mutter Stanley Ann seinen aus Kenia stammenden Vater Barack Hussein Obama kennengelernt. (Von Herbert Sample, AP)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.