Obama kommt: Hochsicherheitszone Berlin

2008 kam Obama als Wahlkämpfer nach Berlin. Fünfmal reiste er als US-Präsident nach Deutschland. Er war in Baden-Baden, Dresden, Rheinland-Pfalz, Bayern und Hannover. 2013 sprach er in Berlin. Nun geht es kurz vor seinem Abschied noch mal in die Hauptstadt.
Andreas Rabenstein, dpa |
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Obama in Berlin: Wie schon 2013 wird auch dieses Mal wieder Sicherheitsstufe 1+ herrschen. (Archivfoto)
Obama in Berlin: Wie schon 2013 wird auch dieses Mal wieder Sicherheitsstufe 1+ herrschen. (Archivfoto)

Berlin - So viele Absperrungen, so viele Polizisten, so große Wachsamkeit bei den deutschen Sicherheitsbehörden gibt es selten. Beim ersten Besuch des US-Präsidenten Barack Obama in Berlin im Juni 2013 wurden große Teile des Regierungsviertels tagelang abgesperrt. Nun steht Obamas Abschiedsbesuch in Deutschland und in Berlin an - und wieder schwärmt der Geheimdienst Secret Service schon Tage vorher aus, wieder entwirft die Berliner Polizei umfangreiche Einsatzpläne.

Am Mittwochabend landet Obama auf dem militärischen Teil des Berliner Flughafens Tegel. Der Abflug von Berlin zum Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) in Peru ist für Freitagmittag geplant.

Übernachtung im edlen Hotel Adlon am Brandenburger Tor

Vom Terminplan dieses zweiten Berlin-Besuchs in seiner achtjährigen Amtszeit sind bisher nur einige Punkte bekannt. Am Donnerstagnachmittag trifft Obama Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Abends gibt es ein Essen im Kanzleramt. Freitagmorgens reisen Staats- und Regierungschefs von Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien an und treffen sich mit Obama und Merkel.

Wo Obama, der ohne seine Familie unterwegs ist, wohnt, war anfangs noch geheim gehalten worden, ist nun aber bekannt. Rings um das Regierungsviertel und das Brandenburger Tor richtet die Polizei eine Sicherheitszone ein, wo weder Autos noch Fahrräder noch größere Behälter abgestellt werden dürfen. Das Hotel Adlon liegt innerhalb dieser Zone und wird den Präsidenten während seines Aufenthalts in Berlin beherbergen.

Über die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen bei so einem Besuch sagt die Polizei wie üblich nichts. Das meiste lässt sich aber anhand früherer Staatsbesuche von amerikanischen Präsidenten und mit Blick auf Obamas Besuch von 2013 voraussagen.

Schon seit einer Woche sichert der Secret Service Berlin

Für den Präsidenten gilt die höchste Sicherheitsstufe 1+. Der Secret Service, der für den Schutz des Präsidenten zuständig ist, war schon in der vergangenen Woche in Berlin, um die Lage zu sondieren und mit den Experten vom Bundeskriminalamt und dem Berliner Landeskriminalamt die Vorkehrungen festzulegen.

An den drei Tagen von Obamas Besuch werden seine Aufenthaltsorte weiträumig abgesperrt. Das gilt für den Flughafen und den Luftraum über Berlin, die Fahrtstrecken zum Hotel, mögliche öffentliche Auftritte, das Treffen im Kanzleramt und weitere Termine.

Die Berliner müssen sich dabei auf Verkehrsbehinderungen einstellen. Die Zeiten der Sperrungen hängen vom Weg ab, den die Autokolonne Obamas von einem Termin zum anderen nimmt. Während der ganzen Besuchszeit fährt die kurze U-Bahnlinie 55 zwischen dem Brandenburger Tor und dem Hauptbahnhof nicht. Die S-Bahnen der Nord-Süd-Linien halten am Bahnhof Brandenburger Tor nicht.

Gullydeckel werden verschweißt, Papierkörbe entfernt

2013 wohnte Obama mit seiner Familie im Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz. Das gesamte Karree wurde tagelang abgeriegelt, der Verkehr umgeleitet. Anwohner des Flughafens, der Brandenburger Tors und des Charlottenburger Schlosses mussten zu den jeweiligen Zeiten ihre Fenster geschlossen halten und durften Balkone nicht betreten.

Vor der Rede am Brandenburger Tor suchte die Polizei mit Hunden nach verdächtigen Gegenständen, Gullydeckel wurden zugeschweißt und Papierkörbe entfernt. Im nahe gelegenen Regierungsviertel fuhren Polizeiboote auf der Spree, Polizeitaucher waren in der Spree im Einsatz. Die Anlegestellen für Ausflugsschiffe wurden geschlossen.

An den Wegstrecken innerhalb der deutschen Hauptstadt und am Brandenburger Tor postierten sich schon Stunden vor dem Erscheinen des Präsidenten Scharfschützen der Polizei. Ähnliche Bilder dürfte es jetzt wieder geben.

Die Berliner Polizei hatte damals nach eigenen Angaben 5500 eigene Leute und Unterstützung aus anderen Bundesländern im Einsatz. Diesmal werden es etwas weniger sein, weil kein großer öffentlicher Auftritt geplant ist. Mehr Sicherheit geht trotzdem kaum.

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