Obama-Happening mit netten Worten

«Die Geschichte hat bewiesen, dass keine Herausforderung zu groß ist für eine Welt, die zusammensteht.» Diese und ähnlich freundliche, aber unverbindliche Aussagen des designierten US-Präsidentschafts- kandidaten erfreuten die über 200.000 Zuhörer.
von  Abendzeitung
Obama auch in Berlin von den Massen umjubelt
Obama auch in Berlin von den Massen umjubelt © ap

BERLIN - «Die Geschichte hat bewiesen, dass keine Herausforderung zu groß ist für eine Welt, die zusammensteht.» Diese und ähnlich freundliche, aber unverbindliche Aussagen des designierten US-Präsidentschafts- kandidaten erfreuten die über 200.000 Zuhörer.

US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat in seiner mit Spannung erwarteten Rede für ein neues Verhältnis zwischen Europa und den USA geworben. Vor schätzungsweise 215.000 Zuhörern bei der Kundgebung an der Siegessäule im Berliner Tiergarten sagte Obama: «Jetzt ist die Zeit gekommen, neue Brücken zu schlagen.» Wahre Partnerschaft und Freundschaft bedeute, gemeinsam Lasten zu tragen.

Obama sagte, Verbündete müssten auf einander hören, von einander lernen wollen und einander vertrauen. «Deshalb darf Amerika sich nicht einigeln.» Es gebe auf beiden Seiten des Atlantik Vorbehalte, sagte der demokratische Senator. Es gebe Meinungsverschiedenheiten. Er forderte: «Amerikaner und Europäer werden mehr tun müssen.» Dies sei der einzige Weg zum Schutz der Sicherheit und Fortentwicklung der Beziehung.

Kein besserer Partner als Europa

Er zählte den Kampf gegen den Terrorismus und den Klimawandel als solche Herausforderungen auf. Obama räumte ein, dass es Meinungsunterschiede zwischen den USA und Europa auch in Zusammenkunft geben werde. Eine neue Regierung in den USA werde Differenzen nicht vertiefen wollen.

Weiter betonte Obama, echte Partnerschaft und echter Fortschritt verlangten ständige Arbeit und ständige Opfer. Dazu gehöre es, Lasten zu teilen, einander zuzuhören und voneinander zu lernen. Deswegen könnten sich weder Amerika noch Europa isolieren. «Amerika hat keinen besseren Partner als Europa», sagte er. Obama erklärte, die Welt müsse die Atomwaffenarsenale zurückfahren und ohne Nuklearwaffen auskommen. «Wir müssen den Frieden der Welt anstreben ohne Atomwaffen», sagte er. Europa und die USA müssten deswegen auch eine gemeinsame Botschaft an den Iran schicken, dass dieser seine Atompläne aufgeben.

Der Senator erinnerte an die Luftbrücke nach Berlin vor 60 Jahren. «Die größte und unwahrscheinlichste Rettungsaktion brachte den Menschen Hoffnung und Essen.» Obama sagte: «Die Menschen von Berlin haben die Flamme der Hoffung am brennen gehalten - sie gaben nicht auf.» Deutsche und Amerikaner hätten Vertrauen aufgebaut und zusammengearbeitet. Wo die Menschen zusammenstünden, sei jedes Problem zu überwinden. (AP/dpa)

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