OB Reker will "rechtsfreien Raum" nicht akzeptieren

Köln - Nach massiven Übergriffen auf zahlreiche Frauen in der Silvesternacht rund um den Kölner Hauptbahnhof will Oberbürgermeisterin Henriette Reker entschlossen gegensteuern. "Die Oberbürgermeisterin kann und wird nicht akzeptieren, dass sich hier ein rechtsfreier Raum bildet", sagte Stadtsprecher Gregor Timmer der dpa am Dienstag kurz vor einen Krisentreffen mit Kölner Polizei und Bundespolizei.
Dabei will sich die parteilose Politikerin - auch mit Blick auf den nahenden Straßenkarneval - Sicherheitskonzepte darlegen lassen, wie solche Übergriffe künftig verhindert werden können.
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Anfang Februar werden zu Weiberfastnacht und Rosenmontag Hunderttausende Besucher in Köln erwartet. Reker habe deutlich gemacht, dass die Stadtspitze nicht zulassen werde, dass Menschen, die zu Veranstaltungen in die Domstadt kommen, Opfer von Übergriffen werden, betonte Timmer. In erster Linie sei die Polizei gefordert. Nach dem Arbeitstreffen im Rathaus werde sich Reker voraussichtlich am Nachmittag zu den Ergebnissen äußern.
Sexualdelikte in massiver Form und eine Vergewaltigung
Nach Polizei-Angaben hatten sich am Silvesterabend auf dem Bahnhofsvorplatz etwa 1000 Männer versammelt, die "dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum" stammten. Aus der Menge hätten sich Gruppen von mehreren Männern gebildet, die Frauen umzingelt, bedrängt und ausgeraubt hätten. Polizeipräsident Wolfgang Albers sprach von Sexualdelikten in sehr massiver Form und einer Vergewaltigung.
Auch in Hamburg Übergriffe auf Frauen
Auch die Polizei in Hamburg ermittelt wegen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht. Die Opfer seien jeweils von mehreren Männern an der Reeperbahn umringt und an der Brust oder im Intimbereich angefasst worden, sagte Polizeisprecher Holger Vehren am Dienstag. Zugleich hätten ihnen die Täter Handys, Papiere und Geld weggenommen. Es gehe um neun Fälle von sexueller Beleidigung, Raub und räuberischem Diebstahl.
Die Täter sollen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gewesen sein. Die Polizei sucht nun Zeugen. Vehren zeigte sich optimistisch: In der Tatzeit zwischen 1.00 und 3.00 Uhr am Neujahrsmorgen hätten die zahlreichen Feiernden auf der Reeperbahn sicherlich viele Fotos gemacht.