Nur 87 Prozent! CSU verpasst Seehofer einen Denkzettel

Die CSU hat ihren Vorsitzenden Horst Seehofer für weitere zwei Jahre wiedergewählt, ihm aber mit dem bisher schlechtesten Ergebnis einen Denkzettel verpasst.
von  az
Horst Seehofer während des CSU-Parteitags am Samstag in München. Er wurde mit 87 Prozent der Stimmen als Parteivorsitzender wiedergewählt.
Horst Seehofer während des CSU-Parteitags am Samstag in München. Er wurde mit 87 Prozent der Stimmen als Parteivorsitzender wiedergewählt. © dpa

München - Auf dem Parteitag in München erhielt Seehofer am Samstag 87,2 Prozent der Stimmen - das ist sein bisher schlechtestes Wahlergebnis als Parteichef. Vor zwei Jahren hatte er noch 95,3 Prozent bekommen.

Für den Denkzettel wurde in Parteikreisen eine Reihe von Gründen genannt: etwa Seehofers jüngste, herbe Kritik an Finanzminister Markus Söder und sein eigenmächtiges Agieren im Streit um eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen. Auch die Art und Weise, wie Seehofer am Freitagabend mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) umgegangen war, fanden manche Delegierte unangemessen. Seehofer hatte Merkel nach deren Gastrede auf dem Parteitag auf offener Bühne widersprochen - und sie schlecht aussehen lassen.

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Seehofer erhielt 665 von 763 gültigen Stimmen. 98 Delegierte stimmten mit Nein. 25 Stimmen waren ungültig - wobei die CSU auch Enthaltungen traditionell als ungültige Stimmen wertet. Seehofer ist seit 2008 CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident in Bayern. Sein zuvor schlechtestes Wahlergebnis als Parteivorsitzender hatte er 2009 eingefahren, als er 88,1 Prozent der Stimmen bekommen hatte.

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