NSU-Prozess wird nach vier Wochen Pause fortgesetzt

Nach gut vier Wochen Pause wird heute der Prozess gegen die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Terrorhelfer fortgesetzt. Zunächst soll ein BKA-Beamter angehört werden.
von  dpa
Die Angeklagte Beate Zschäpe betritt am 05.09.2013 den Gerichtssaal in München.
Die Angeklagte Beate Zschäpe betritt am 05.09.2013 den Gerichtssaal in München. © dpa

Nach gut vier Wochen Pause wird heute der Prozess gegen die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Terrorhelfer fortgesetzt. Zunächst soll ein BKA-Beamter als Zeuge gehört werden, der den Angeklagten Holger G. vernommen hatte.

München - Der im NSU-Prozess angeklagte Holger G. hatte unter anderem zugegeben, den untergetauchten Neonazis des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) Dokumente und eine Waffe verschafft zu haben. Der 39-jährige G. gilt als wichtiger Zeuge der Anklage, weil er das Trio über längere Zeit kannte und im Ermittlungsverfahren Angaben zur Rolle von Beate Zschäpe innerhalb der Gruppe gemacht hatte. Im Prozess hat G. bislang aber zu den Tatvorwürfen nur eine vorgefertigte Erklärung verlesen. Deshalb sind die Aussagen der Vernehmungsbeamten von besonderer Bedeutung.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte G. vor der Sommerpause nochmals eindringlich ermahnt: "Wenn Sie nur eine Erklärung abgeben, lässt sich das alles nicht hinterfragen." Das könnte bedeuten: Wenn G. auf Anwendung der Kronzeugenregelung hofft, sollte er nachlegen.

Für den Freitag sind sodann mehrere Zeugen zum Mord an Ismail Yasar am 9. Juni 2005 in Nürnberg geladen. Laut Anklage töteten die Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den 50-Jährigen mit vier Schüssen in seinem Döner-Stand. Beate Zschäpe ist als Mittäterin an allen Taten des NSU angeklagt. Sie soll für die legale Fassade des Trios gesorgt haben.

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