NRW soll weitere Steuersünder-Datei gekauft haben

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung haben die Steuerbehörden Nordrhein-Westfalens eine weitere Steuersünder-Datei einer Schweizer Großbank gekauft.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Düsseldorf/Berlin - Die nordrhein-westfälischen Steuerbehörden haben nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung eine weitere Steuersünder-Datei einer großen Schweizer Bank erworben.

Es handele sich um einen Datenträger mit Bankauszügen von deutschen Staatsbürgern, die ihr Geld in die Schweiz geschafft hätten. Den Ankauf habe die Steuerfahndung Wuppertal in dieser Woche abgewickelt, berichtet das Blatt.

Das nordrhein-westfälische Finanzministerium wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. "Es werden immer wieder Daten angeboten", sagte Ministeriums-Sprecherin Ingrid Herden am Mittwoch. "Die zuständigen Stellen prüfen dann, ob die Daten werthaltig sind und entscheiden." Dazu seien sie schon von Amts wegen verpflichtet.

"Im Moment gibt es immer mehr Angebote dieser Dateien aus der Schweiz", zitiert die "Bild"-Zeitung einen Ermittler. Unter den Anbietern seien Kundenbetreuer der Geldinstitute, aber auch Hacker und "kleine Ganoven, die einen Freund bei der Bank haben".

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bezweifelte in der "Rheinischen Post" (Mittwoch) den Wert solcher Daten. "Man rechnet wohl damit, dass das Abkommen kommt und möchte nunmehr wie im Ausverkauf schnell die letzte Chance ergreifen, um noch Geld zu machen. Ob diese Dateien sehr werthaltig sind, da habe ich meine Zweifel."

Das Düsseldorfer Finanzministerium hält den Ankauf von CDs mit Bankdaten mutmaßlicher Steuersünder trotz des Abkommens mit der Schweiz für zulässig. Deutschland verpflichte sich nur, sich nicht aktiv um den Erwerb von bei Banken in der Schweiz entwendeten Kundendaten zu bemühen, hatte Staatssekretär Rüdiger Messal am Montag erklärt. Die NRW-Behörden hielten sich daran. "Sie selbst ergreifen keine Initiative zu Datenkäufen."

Bei den Finanzämtern in NRW hat die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerzahlern in den vergangenen Wochen zugenommen. "Es hat seit Anfang Juni einen spürbaren Anstieg gegeben", sagte Herden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.