NPD will Köhler mit DVU-Chef Frey herausfordern

Da der bayerische Verleger chancenlos ist, wollen die Nationalen im zweiten Wahlgang auf Köhler umschwenken. Weil dessen Wiederwahl knapp werden könnte, will die NPD dies propagandistisch ausschlachten.
Die NPD will zur Bundespräsidentenwahl mit einem eigenen Kandidaten antreten. Nach Informationen der «Berliner Zeitung» wird die rechtsextreme Partei den bayerischen Verleger und Chef der Deutschen Volksunion (DVU), Gerhard Frey, in den kommenden Tagen als Präsidentschaftskandidaten nominieren. Im Gegenzug würde wohl die DVU zugunsten der NPD darauf verzichten, bei der Landtagswahl in Thüringen anzutreten.
Die Gespräche mit Frey sind weitgehend abgeschlossen, sagte NPD-Vize Holger Apfel der Berliner Zeitung. Allerdings räume man dem DVU-Chef wenig Chancen ein, die erste Wahlrunde zu überstehen. Parteiintern wird zudem darauf spekuliert, dass nach der Bayern-Wahl Union und FDP wegen der Stimmenverluste der CSU ihre Mehrheit in der Bundesversammlung verlieren könnten. Dann wäre Schwarz-Gelb für eine Wiederwahl des Unionskandidaten Horst Köhler im Mai 2009 möglicherweise auf die Stimmen der NPD-Wahlmänner angewiesen. NPD-Chef Udo Voigt ließ bereits Zustimmung zu Köhler erkennen. Sollte es dazu kommen, dass Köhler nur mit Hilfe der Rechtsextremen gewählt wird, will die NPD ihre Wahlhilfe «propagandistisch stark ausschlachten», möglicherweise aber erst im Nachhinein, wie es nach Informationen der Zeitung in der Partei heißt. (nz)