NPD-Chef vorläufig festgenommen

Anhänger der rechten Partei attackierten einen Radler
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Der Chef der rechtsextremen NPD, Holger Apfel.
dpa Der Chef der rechtsextremen NPD, Holger Apfel.

 

NPD-Anhänger hatten einen Radler mit Feuerlöscher-Schaum besprüht

Aschaffenburg - Es besteht der Verdacht der gefährlichen Körperverletzung: Der Chef der rechtsextremen NPD, Holger Apfel, ist mit zwölf Anhängern am Mittwochabend in Aschaffenburg vorläufig festgenommen worden. Die NPD hatte am Mittwochnachmittag zuerst in Würzburg und dann in Aschaffenburg eine Kundgebung abgehalten.

Laut Polizei sollen nach der Kundgebung NPD-Anhänger aus einem ihrer beiden VW-Busse gesprungen sein und Passanten mit Feuerlöscherschaum besprüht haben. Verletzt worden sei dabei niemand.

Danach sei der Tross aus einem Lastwagen und zwei VW-Bussen weitergefahren. Allerdings nur wenige hundert Meter: Dort kreuzte ein Radfahrer den Weg der Rechtsextremen – auch diesem besprühten sie mit Feuerlöscherschaum. Der Mann wurde im Gesicht getroffen, er erlitt Augen- und Atemwegsreizungen und erstattete sofort Anzeige bei der Polizei.

Die stoppte den NPD-Tross dann am Ortseingang von Kleinostheim. Weil sich keiner der Bus-Insassen zu der Attacke bekennen wollte, nahmen die Polizisten kurzerhand alle Rechtsextremen mit – insgesamt 13 Personen. Darunter auch Holger Apfel, der nicht nur Bundesvorsitzender, sondern auch Fraktionschef im sächsischen Landtag ist.

Die Vernehmung dauerte drei Stunden, gegen 21 Uhr konnte der letzte Rechte das Polizeirevier verlassen. Bisher habe allerdings keiner der 13 NPD-Anhänger die Tat zugegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Holger Apfel selbst kündigte an, juristisch gegen die Polizei vorzugehen: Als Landtagsabgeordneter genieße er Immunität. „Die Polizeiführung in Aschaffenburg ist offenbar außer Rand und Band. Ich werde diesen Vorfall nicht hinnehmen“, sagte Apfel. Den am Mittwochabend in Hanau geplanten Wahlkampfauftritt sagte die NPD ab.

Bei den Kundgebungen in Würzburg und Aschaffenburg hatte es große Gegendemos gegeben. Ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Bürgerbündnissen hatte dazu aufgerufen. Fast 600 Gegendemonstranten übertönten die Rechtsextremen lautstark mit Pfiffen und Trommeln. Vereinzelt flogen Eier, die die NPD-Leute aber nicht trafen.

 

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