Notfallplan für Griechenland steht

Der milliardenschwere Notfallplan für das dramatisch verschuldete Griechenland steht. Nach Einigung auf Expertenebene wollen die Finanzminister des Eurogebiets am Sonntag in einer Videokonferenz das Ergebnis politisch besiegeln. Nötig ist ein einstimmiger Beschluss.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Illustration
dpa Illustration

BRÜSSEL - Der milliardenschwere Notfallplan für das dramatisch verschuldete Griechenland steht. Nach Einigung auf Expertenebene wollen die Finanzminister des Eurogebiets am Sonntag in einer Videokonferenz das Ergebnis politisch besiegeln. Nötig ist ein einstimmiger Beschluss.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Ende März beschlossen, dem hoch verschuldeten Land notfalls unter die Arme zu greifen. Die Schuldenkrise Griechenlands hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt, so waren die Risikoprämien für Staatsanleihen auf Rekordhöhe gestiegen.

Nach Informationen aus Delegationskreisen gibt es eine Einigung auf Zinshöhe und Kreditumfang. Nach Angaben des staatlichen griechischen Rundfunks und des Fernsehens soll es bei dem Kredithilfen um 20 bis 25 Milliarden Euro kombinierte Gelder der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit längerer Laufzeit gehen - zu einem Zinssatz von 5,1 Prozent, wesentlich niedriger als Athen bislang aufbringen musste, um Kredite an den Finanzmärkten zu erhalten.

Einigung bevor die Finanzmärkte am Montag öffnen

Der Vorsitzende der Eurogruppe, Luxemburgs Jean-Claude Juncker, und EU-Währungskommissar Olli Rehn wollen sich nach der Sitzung den Medien in Brüssel stellen. Einen präzisen Termin dafür gab es zunächst nicht. Dem Vernehmen soll eine Lösung gefunden werden, bevor die Finanzmärkte am Montag wieder öffnen.

Wie es weiter in Brüssel hieß, habe Athen bisher nicht um Geld gefragt. Das ist nötig, um den Katastrophenplan zu aktivieren. Griechenland mit 300 Milliarden Euro Schulden wird von der EU in einer beispiellosen Weise überwacht. Das Mittelmeerland muss allein im laufenden Jahr sei Budgetdefizit um vier Prozentpunkte senken. Der nächste Bericht an die EU über die Umsetzung des drakonischen Sparprogramms mit harten Einschnitten für Bürger und Unternehmen ist im Mai fällig.

Die Ratingagentur Fitch hatte am Freitag die Bonitätsnote für griechische Staatsanleihen von bisher «BBB+» auf ein denkbar schlechtes «BBB-» herabgestuft. Die Agentur begründete ihr Vorgehen mit schlechteren Aussichten für das wirtschaftliche Wachstum Griechenlands und die gestiegenen Refinanzierungskosten.

(dpa)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.