Nordkoreas Diktator lässt Militärchef hinrichten

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat seinen Militärchef exekutieren lassen. Das berichten südkoreanische Nachrichtenagenturen. Nordkorea provozierte in der vergangenen Woche bereits mit einem Satellitenstart die Weltgemeinschaft.
von  az
Kim Jong Un freut sich über den erfolgreichen Start der Trägerrakete seines Satelliten. Die Hinrichtung seines Militärchefs bleibt da nur Randnotiz.
Kim Jong Un freut sich über den erfolgreichen Start der Trägerrakete seines Satelliten. Die Hinrichtung seines Militärchefs bleibt da nur Randnotiz. © dpa

Pjöngjang - Der Militärchef des kommunistischen Landes, General Ri Young-gil, wurde offenbar wegen Korruptionsvorwürfen hingerichtet. Dies berichten südkoreanische Nachrichtenagenturen unter Verweis auf Insider des abgeschotteten Regimes. Es wäre nicht das erste Mal, das Diktator Kim Chongun radikale Maßnahmen ergreift und vermeintliche Gefolgsleute exekutieren lässt.

Allerdings sind Bestätigungen für Meldungen dieser Art oft nur schwer zu bekommen. Dennoch hat Nordkoreas Machthaber in der Vergangenheit immer wieder Kader oder hohe Beamte unter Vorwänden hinrichten lassen. Meistens handelte es sich um in Ungnade gefallene Gefolgsleute.

Das kommunistische Land hat in jüngster Zeit mehrmals die internationale Gemeinschaft provoziert: ein vermeintlicher Atombombentest sorgte Anfang des Jahres für Aufsehen.

 

Mit seinem jüngsten Raketenstart hat Nordkorea außerdem erfolgreich einen Satelliten auf eine Erdumlaufbahn geschossen - doch Signale wurden bisher nicht aufgefangen. Das teilte das südkoreanische Verteidigungsministerium am Dienstag nach Analysen des zwei Tage zuvor erfolgten, umstrittenen Raketenstarts mit. Der Satellit "Kwangmyongsong-4" kreise in etwa 500 Kilometern Höhe um die Erde. 

 

Satellit funktioniert nicht wie geplant

 

Der US-Sender CBS berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, der Satellit befinde "auf einem Schlingerkurs im Orbit". Das sei das zweite Mal, dass Nordkorea vergeblich versucht habe, einen Satelliten auf eine stabile Umlaufbahn zu bringen.     

Nordkoreas Start der Weltraumrakete am Sonntag wurde weltweit kritisiert. Während das kommunistische Regime von einem "legitimen Recht auf Weltraumforschung" sprach, sieht die internationale Gemeinschaft darin den verdeckten Test einer militärischen Langstreckenrakete.

Die Trägerrakete wies den südkoreanischen Angaben zufolge die gleichen technischen Merkmale wie die Ende 2012 von Nordkorea abgefeuerte Rakete auf. Das deute auf nur geringen technischen Fortschritt hin, wurde ein Ministeriumsvertreter von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. 

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