Nordkorea droht mit Militärschlägen

Nordkorea hat erneut Drohungen gegen Südkorea und die USA ausgesprochen und bekräftigt, sich nicht mehr an den 60 Jahre alten Waffenstillstandsvertrag halten zu wollen.
dpa |
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Nordkorea hat erneut Drohungen gegen Südkorea und die USA ausgesprochen und bekräftigt, sich nicht mehr an den 60 Jahre alten Waffenstillstandsvertrag für die koreanische Halbinsel halten zu wollen.

Seoul - Den beiden Ländern unterstellte das Ministerium für die Streitkräfte in Pjöngjang erneut, einen Krieg anzetteln zu wollen. Die "Kriegshetzer" sollten sich daran erinnern, dass das Waffenstillstandsabkommen nicht mehr gültig sei, wurde das Ministerium von den Staatsmedien zitiert. Auch fühle sich Nordkorea nicht mehr an den Nichtangriffspakt mit Südkorea gebunden.

Das Ministerium warnte, das Militär und die Bevölkerung der Volksrepublik warteten nur noch darauf, eine "Aktion der Gerechtigkeit und erbarmungslosen Vergeltung" zu unternehmen.

Das kommunistische Regime hatte zuletzt fast täglich vor einem Krieg gewarnt. Zugleich hatte Pjöngjang erklärt, sein Atomwaffenprogramm ausbauen zu wollen und den Waffenstillstand von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs und sämtliche Entspannungsabkommen mit Südkorea nicht mehr anzuerkennen. Nordkorea reagiert damit auf die Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des Atomtests am 12. Februar und auf die jährlichen südkoreanisch-amerikanischen Militärübungen.

Auch attackierte das Regime in Pjöngjang jetzt indirekt die neue südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. "Die Raserei der südkoreanischen Kriegshetzer" hänge mit der Frauenherrschaft im Präsidentenpalast (Chongwadae) in Seoul zusammen. Das Ministerium sprach von einem "giftigen Schlag des Kleides durch die Besitzerin von Chongwadae." In Korea ist der Begriff als abfällige Beschreibung von Frauen bekannt, die sich in alle Aktivitäten ihrer Kinder einmischen.

Die 61-jährige Tochter des früheren südkoreanischen Militärdiktators Park Chung Hee hatte Ende Februar als erste Frau das Präsidentenamt ihres Landes übernommen. Angesichts der zunehmenden Spannungen hatte sie Nordkorea eindringlich vor militärischen Provokationen gewarnt. Zugleich hatte sie bekräftigt, eine Politik des gegenseitigen Vertrauens anzustreben. Nordkorea will nach Meinung von Beobachtern mit seinen Drohungen vor allem die USA zu bilateralen Verhandlungen bewegen und den Druck auf Südkorea erhöhen. Militärs in Seoul schließen nicht aus, dass sich das Nachbarland zu Provokationen hinreißen lässt.

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