Nobelpreis an Ican: Der Preis für einen Traum

Es wäre großartig, wenn alle Länder der Erde den vom Ican-Bündnis angestoßenen Vertrag gegen Atomwaffen unterzeichnen würden. AZ-Korrespondent Marcus Sauer über den diesjährigen Friedensnobelpreis.
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Marcus Sauer kommentiert die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican.
AZ, dpa Marcus Sauer kommentiert die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican.

Schwärmereien über eine atomwaffenfreie Welt klingen naiv. Doch wer nicht ein bisschen naiv ist, keine Visionen hat, wer einen mühsamen Weg scheut, der wird niemals ein großes Ziel erreichen. Die Aktivisten der Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) haben eine Vision. Von einer Welt ganz ohne Atomwaffen. Es ist ein schöner Traum, der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Und manchmal wird aus Träumen eines Tages eine wunderbare Realität.

Schließlich führt uns gerade der Konflikt mit Nordkorea wieder einmal vor Augen, wie brandgefährlich diese Waffen sind. Es wäre großartig, wenn alle Länder der Erde den vom Ican-Bündnis angestoßenen Vertrag gegen Atomwaffen unterzeichnen würden. Auch Russland und die USA, der Iran, Nordkorea, China oder Israel. Die Realität sieht leider anders aus. Russen und Amerikaner verringern zwar ihre nuklearen Vernichtungsarsenale, modernisieren sie aber zugleich und erhöhen ihre Schlagkraft. Wenn der eine nicht verzichtet, wird es auch der andere nicht tun.

Atombomben gelten wie zu Zeiten des Kalten Krieges noch immer als ultimative Lebensversicherung. Auch und gerade für Diktator Kim Chongun in Pjöngjang. Solange also ein unberechenbares und von einem launischen Diktator regiertes Land wie Nordkorea über Atomwaffen verfügt, solange werden die westlichen Nuklearmächte nicht auf Atomwaffen verzichten.

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