Nigeria prüft Amnestie für Radikalislamisten der Boko Haram
Abuja - Nigerias Regierung prüft eine mögliche Amnestie für die Mitglieder der radikalislamischen Terror-Sekte Boko Haram: "Nach einem Treffen des Nationalrates zum Thema Sicherheit ist ein Ausschuss gebildet worden, der die Durchführbarkeit einer Amnestie überprüfen wird".
Das sagte ein Sprecher von Präsident Goodluck Jonathan am Donnerstagabend. Innerhalb von zwei Wochen sollen die Mitglieder des Gremiums, die von Sicherheitsberatern des Präsidenten unterstützt werden, einen Bericht vorlegen. Jonathan wolle nur dann eine Amnestie gewähren, wenn die Boko Haram einem Dialog zustimmt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur des westafrikanischen Landes.
Die Sekte, die jeden westlichen Lebensstil ablehnt und im muslimisch geprägten Norden Nigerias die Scharia einführen will, verübt seit 2010 immer wieder blutige Anschläge. Erst im März waren 20 Menschen ums Leben gekommen, als eine Bombe an einem Busbahnhof in der Stadt Kano explodierte. Dorfälteste hatten Staatschef Jonathan geraten, einen Straferlass für die Sektenmitglieder in Erwägung zu ziehen.
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