Niedersachsen: Zoff wegen Linkspartei bei TV-Duell
Bei ihrem ersten und einzigen TV-Duell sind die Spitzenkandidaten von CDU und SPD für die Niedersachsen-Wahl, David McAllister und Stephan Weil, bei der Frage nach dem Umgang mit der Linkspartei heftig aneinandergeraten.
Hannover - Heftige Debatte beim TV-Duell der Spitzdenkandidaten in Niedersachsen: SPD-Kandidat Stephan Weil vermied am Donnerstagabend im NDR eine klare Antwort auf die Frage nach einer möglichen Koalition mit der Linken. McAllister hielt ihm daraufhin vor, sich bei der Frage um eine klare Antwort zu drücken. Zehn Tage vor der Niedersachsen-Wahl am 20. Januar sagten sie auch mit Blick auf jüngste Umfrageergebnisse ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Jede Stimme zähle, appellierten beide an die 6,2 Millionen Wähler - und wiederholten bekannte Positionen.
Nach am Donnerstag veröffentlichten Umfragen von ARD und ZDF liegt McAllisters CDU derzeit mit 39 (ZDF) beziehungsweise 40 Prozent (ARD) deutlich vor der SPD (33 Prozent). Für die Grünen sprechen sich zehn Tage vor der Wahl in beiden Umfragen 13 Prozent aus, die FDP käme mit 5 Prozent in den Landtag. Damit rangiert Rot-Grün knapp vor Schwarz-Gelb. Linke und Piratenpartei würden den Sprung in den Landtag mit jeweils 3 Prozent hingegen verpassen.
Vertreter beider Parteien sahen ihre Top-Kandidaten nach dem TV-Duell als jeweiligen Sieger. SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier würdigte Stephan Weil als souverän und gelassen: "Ihm geht es um die Sache, nicht um den Showeffekt. Das hat er heute einmal mehr bewiesen." Als "sympathisch und bodenständig (...), überzeugend und kompetent in der Sache" beschrieb dagegen CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe den Kandidaten seiner Partei. McAllister habe das TV-Duell souverän für sich entschieden, meinte er in einer Erklärung.
Es war das einzige derartige TV-Duell des Wahlkampfs und für beide Kandidaten das erste ihrer politischen Karriere. In Niedersachsen wird am 20. Januar der neue Landtag gewählt.