"Nicht alles gefallen lassen" - Beck verteidigt Wutausbruch

"Wer austeilt, muss auch einstecken können." - Der scheidende rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat seinen Wutausbruch am Rande der Münchner Einheitsfeier verteidigt.
München - „Auch ein Politiker muss sich nicht alles gefallen lassen“, sagte Regierungssprecherin Monika Fuhr der „Bild“-Zeitung (Freitag). Beck sei während eines Interviews angeschrien worden, sagte seine Sprecherin. „Dagegen hat er sich mit deutlichen Worten verwahrt.“ Wer austeile, müsse auch einstecken können. Beck selbst wollte sich nicht äußern.
Ein Besucher der Einheitsfeier hatte dem 63-Jährigen am Mittwoch während eines Fernseh-Interviews zugerufen: „Die Bayern bezahlen den Nürburgring und den Betzenberg“. Der Lautern-Fan reagierte genervt: „Können Sie mal das Maul halten einen Moment, einfach das Maul halten, wenn ich ein Interview mache?“
Als der Kritiker sagte, er sei ehrlich, entgegnete Beck: „Sie sind nicht ehrlich, Sie sind dumm.“ Der Mann daraufhin: „Ich find's gut, dass Sie zurückgetreten sind.“
Die CDU hatte von Entgleisung gesprochen, die SPD hält die Kritik für überzogen. Beck hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt für Januar aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Nachdem die fast landeseigene Nürburgring-Besitzgesellschaft im Juli Insolvenz angemeldet hatte, musste das Land Steuergeld in dreistelliger Millionenhöhe zuschießen. Wieviel Geld wieder hereinkommt, ist offen.