Newsblog zur Amtseinführung in Washington: Donald Trump wird US-Präsident

Die USA und die Welt blicken gebannt der Vereidigung des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump entgegen. Das Großereignis am Freitag hat eine kontroverse Diskussion im ganzen Land ausgelöst. Hier lesen Sie alle aktuellen Ereignisse.
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Donald Trump legt neben Ehefrau Melania, die die Bibel in den Händen hält, en Amtseid als 45. Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas ab.
Matt Rourke/AP/dpa Donald Trump legt neben Ehefrau Melania, die die Bibel in den Händen hält, en Amtseid als 45. Präsident der Vereinigten Staaten Amerikas ab.

Washington - Die Amtseinführung des 45. Präsidenten der USA wird wohl so brisant wie keine zuvor. Viele Mitglieder und Abgeordnete der Demokratischen Partei bleiben dem Festakt vor dem Kapitol in Washington aus Protest fern. Hundertausende Menschen wollen am Tag der Vereidigung und am Wochenende danach gegen die Politik Trumps demonstrieren.

Am Freitag werden rund 900 000 Menschen in Washington erwartet, um an den Vereidigungs-Feierlichkeiten für Trump teilzunehmen. Der neue Präsident wird vor dem Kapitol seinen Amtseid leisten und dann an der Spitze einer Parade mit Tausenden Teilnehmern zum Weißen Haus, seinem künftigen Amtssitz, ziehen. Am Abend feiert Washingtons Gesellschaft die Amtsübergabe bei mehreren Bällen. Zahlreiche Stars hatten im Vorfeld ihren Auftritt bei den Feierlichkeiten verweigert.

Alle aktuellen Entwicklungen im AZ-Newsblog

+++ Trumps Antrittsrede +++

Donald Trump beschwört in seiner Antrittsrede den Gemeinschaftsgedanken der USA und bedankt sich bei seinem Amtsvorgänger Obama.

Trump kündigte einschneidende Veränderungen in Washington an. Zu lange hätten Politiker profitiert und das Establishment, aber nicht die einfachen Leute, die ihre Arbeit verloren hätten. "Das ändert sich alles, jetzt beginnt es, genau hier", sagte Trump. "Das ist Euer Moment, das ist Euer Tag. Die USA sind Euer Land." Dieser 20. Januar werde in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem das Volk die Macht zurückerhalte.

Donald Trump fuhr damit fort, den gegenwärtigen Zustand der USA zu kritisieren. "Mütter und Kinder leben mitten in unseren Städten in Armut", erklärte er. Man habe die Grenzen von anderen Ländern verteidigt, während man die eigenen vernachlässigt habe. Das ende hier und jetzt, versprach Trump. Mit seinem Eid habe er einen Eid an das amerikanische Volk geleistet, erklärte er.

Die Vergessenen würden nicht länger vergessen werden, sagte Trump. "Wir haben andere Länder reich gemacht", sagte er, während eine Fabrik nach der anderen in den USA geschlossen habe. "Aber das ist Vergangenheit. Und jetzt schauen wir nur nach vorne." In jedem Teil des Landes solle nun eine neue Vision das Land regieren: "Amerika zuerst - Amerika zuerst". Jede Entscheidung werde dieser Maxime gehorchen, ob in der Wirtschaft oder der Außenpolitik. "Ich werde mit jeder Faser meines Herzens kämpfen. Ich werde Euch niemals im Stich lassen."

Trump beschwor die Menge mit ähnlichen Worten, wie er sie schon im Wahlkampf benutzt hatte. "Amerika wird wieder gewinnen", erklärte er. "Wir werden unsere Jobs zurückbringen. Wir werden uns unsere Grenzen zurückholen. Wir werden unseren Wohlstand zurückbringen. Wir werden unsere Träume zurückbringen." Er rief dazu auf, zusammenzustehen. "Wenn Du Dein Herz für den Patriotismus öffnest, dann ist darin kein Platz für Vorurteile."

Trump appellierte an die Solidarität der Amerikaner. Er sagte, wenn Amerika vereint sei, sei es nicht aufzuhalten. "Wir werden ungleich größer träumen", sagte Trump. Die Zeit leeren Geredes sei vorbei. "Nun ist die Stunde des Handelns gekommen." Niemand solle sich einreden lassen, dass das nicht zu schaffen sei. Amerika müsse seine Teilung überwinden. "Ob wir weiß oder schwarz sind, uns alle eint das rote Blut der Patrioten."

Trump rief dazu auf, den islamistischen Terrorismus auszulöschen. Der neue US-Präsident sagte, man werde den radikal-islamischen Terrorismus vom Antlitz der Erde verschwinden lassen.

Trumps Rede endete schließlich mit der Wiederholung seines Wahlkampfversprechens. "Zusammen werden wir Amerika wieder großartig machen."

+++ Donald Trump wird vereidigt +++

Donald Trump schwört auf zwei Bibeln: die von Abraham Lincoln und die Trump-Familienbibel. Mit der beschließenden Formel "so help me god" ist er damit nun ganz offiziell der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

+++ Kuriose 10 Minuten +++

Bis zur Vereidigung von Trump sind es noch rund 10 Minuten, man hängt als dem Zeitplan etwa fünf Minuten nach. Zunächst wird nun noch "America the Beautiful" gesungen.

Bis Trump vereidigt ist, regiert eine kuriose Konstellation die USA: Präsident Barack Obama mit Vizepräsident Mike Pence.

+++ Vizepräsident Pence wird vereidigt +++

Bevor Donald Trump seinen Amtseid ablegt, wurde soeben sein Vizepräsident Mike Pence vereidigt.

+++ Göttliche Hilfe für Trump erbeten +++

Kardinal Timothy Dolan betet für die Amerikaner und ihren künftigen Präsidenten um Weisheit und Gottes Beistand.

Nach Dolan beten Vertreter anderer christlicher Konfessionen.

Den spirituellen Teil beschließt ein Universeitäts-Chor aus Missouri.

+++ Die Fomalitäten werden geklärt +++

Bevor um Punkt 18 Uhr deutscher Zeit die eigentliche Vereidigung stattfinden kann, wird unter anderem noch die korrekte Anwesenheit aller benötigten Personen festgestellt und einige Reden über die Geschichte der Präsidentschaft der USA gehalten.

+++ Die Vereidigungszeremonie hat begonnen +++

Donald John Trump betritt die Bühne. Ein kurzes "Thank you" in die Kamera, dann der berühmte Daumen rauf.

Händeschütteln mit Barack und Michelle Obama.

+++ Die Amtsvorgänger treffen am Capitol Hill ein +++

Traditionell nehmen alle lebenden ehemaligen Präsidenten an der Vereidigung eines neuen Staatsoberhaupts teil. Dementsprechend sind Jimmy Carter (92 Jahre, 39. US-Präsident) und seine Ehefrau Rosalynn (89), George W. (70 Jahre, 43. US-Präsident) und Laura (70) Bush sowie Bill (70 Jahre, 42. US-Präsident) und Hillary (69) Clinton inzwischen auf dem Capitol Hill eingetroffen.

George (92 Jahre, 43. Präsident) und Barbara (91) Bush hingegen können an der Zeremonie nicht teilnehmen, beide werden derzeit im Krankenhaus behandelt.

+++ Das ist der Amtseid des US-Präsidenten +++

Wenn Donald Trump um 12:00 Uhr Ortszeit, 18:00 Uhr deutscher Zeit, seinen Amtseid ablegt und damit formell seinen Dienst als 45. Präsident der Vereinigten Staaten antritt, wird er folgende Worte sagen:

"I, Donald John Trump, do solemnly swear that I will faithfully execute the Office of President of the United States, and will to the best of my ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States."

Auf Deutsch:

"Ich, Donald John Trump, schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde."

Üblicherweise wird der Eid mit der religiösen Bekräftigung "so help me god" ("so wahr mir Gott helfe" beendet, dies ist aber optional.

+++ Familie Trump trifft die Obamas +++

Der künftige US-Präsident Donald Trump ist mitsamt seiner First Lady Melania und der Familie im Weißen Haus angekommen. Dort wird er von seinem Vorgänger Barack Obama und dessen Famlie empfangen, anschließend soll es ein vertrauliches Gespräch geben.

+++ Amtseinführung beginnt: Trump betet in St. John +++

Die offiziellen Feierlichkeiten zur Amtseinführung eines US-Präsidenten beginnen traditionell mit einem Gottesdienst in der Kirche St. John, die gleich gegenüber vom Weißen Haus liegt. Gegen kurz vor 15:00 Uhr haben Donald Trump und seine Frau Melania sowie der designierte Vizepräsident Mike Pence samt Familie das Gotteshaus betreten.

Anschließend folgt ein traditoneller Plausch bei Kaffee und Kuchen mit dem scheidenden US-Präsidenten. Die Trumps werden dazu von den Obamas im Oval Office empfangen werden. Dort übergibt Barack Obama noch letzte Hinweise, Informationen und gute Wünsche in Form eines handschriftlichen Zettels an seinen Nachfolger. Auch das ist Tradition.

+++ Der künftige Präsident will das gespaltene Land zusammenbringen +++

Trump kündigte am Vorabend seiner Vereidigung an, als Präsident die vielfältig gespaltenen USA zusammenbringen zu wollen. "Wir werden Amerika für alle Amerikaner groß machen, für jedermann", sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Abschluss eines Konzerts vor dem Lincoln-Memorial in der Hauptstadt.

Es habe eine Bewegung begonnen, wie es sie auf der Welt noch nicht gegeben habe, sagte Trump vor Tausenden begeisterten Anhängern. Man wolle nun echten Wandel im Land. "Diese Reise hat vor 18 Monaten begonnen", sagte Trump. "Ich bin nur der Botschafter. Ich liebe Euch."

Lesen Sie auch: "Grabscht zurück!" - Nackt-Protest gegen Donald Trump

Auch am Vorabend der Amtsübernahme machte Trump starke Anleihen an seinen Wahlkampf. Er wiederholte Slogans zu Arbeitsplätzen, der Mauer nach Mexiko, zu den Themen Handel und Militär. "Ich verspreche, dass ich hart arbeiten werde", sagte er.

+++ Trump legt Kranz auf Friedhof in Arlington nieder Washington +++

Trump hat am Tag vor seiner Amtsübernahme einen Kranz auf dem Soldatenfriedhof in Arlington niedergelegt. Um 15.38 Uhr Ortszeit erschien Trump am Donnerstag zu der kurzen Zeremonie am Grabmal der Unbekannten. Vizepräsident Mike Pence war an seiner Seite. Der künftige Präsident wurde begleitet von seiner Frau und seiner Familie.

Republikaner wird heute vereidigt: Who's Donald Trump? Der 45. US-Präsident von A bis Z

Arlington spielt im nationalen Bewusstsein der USA eine große Rolle. Der Friedhof in Virginia unweit der Hauptstadt zählt rund 400 000 Grabsteine für Angehörige des Militärs.

+++ Obama verabschiedet sich von Merkel und Joachim Sauer +++

Der letzte Anruf gebührte der Kanzlerin: US-Präsident Barack Obama hat sich an seinem letzten vollen Amtstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Mann Joachim Sauer verabschiedet. Nach Angaben des Weißen Hauses dankte Obama beiden für ihre Freundschaft und für die Bemühungen, die Partnerschaft zwischen Deutschland und den USA zu vertiefen.

Obama legte Wert auf die Feststellung, dass dieser Anruf sein letzter war, den er als Präsident der USA beim Oberhaupt einer anderen Regierung gemacht habe. Nach acht Jahren der Freundschaft und der Partnerschaft sei das angemessen.

+++ Deutsche Experten in Sorge +++

Im Ausland herrscht vor der Machtübernahme Trumps am Freitag exakt um 12.00 Uhr mittags (18.00 Uhr MEZ) Skepsis. 96 Prozent der Top-Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung in Deutschland betrachten den Beginn der Präsidentschaft Trumps mit Sorge, ermittelte eine Umfrage des Instituts Allensbach. Nur zwei Prozent glauben an eine Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen unter dem neuen Präsidenten. Der luxemburgische Außenminster Jean Asselborn forderte die USA auf, das Verhältnis zur Europäischen Union nicht nur aus dem Blickwinkel des ökonomische Konkurrenten zu sehen.

+++ Obama bangt um Vermächtnis +++

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hatte an seinem drittletzten Tag im Amt deutliche Sorgen um sein Vermächtnis erkennen lassen. Mit einer nachdrücklichen Unterstützung der zentralen Rolle von Medien für eine funktionierende Demokratie verabschiedete er sich von den Journalisten. Er glaube weiterhin an die Stärke Amerikas.

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