New York: Airbus stürzt in Hudson
Geriet Flugzeug in einen Vogelschwarm? Die Maschine geht knapp neben dem Zentrum Manhattans im eiskalten Wasser nieder. Unglaublich: Alle 153 Menschen an Bord leben
NEW YORK Nicht nur die 148 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder von Flug 1549 hatten eine Armada von Schutzengeln, auch Manhattan hatte an diesem Donnerstagnachmittag ganz besonderes Glück. Gegen 16 Uhr Ortszeit stürzte nur wenige Meter von der 48. Straße im belebten Midtown-Manhattan ein Airbus A320 ins Wasser.
Die Maschine war kurz zuvor am LaGuardia Airport in Richtung Charlotte in North Carolina gestartet. Schon wenig später meldet der Pilot Probleme, versucht noch zum Flughafen zurückzukehren. Doch das schafft er nicht mehr. Immer tiefer sinkt die Maschine, platscht schließlich in das eiskalte Wasser des Hudson.
„Ich dachte nur: Warum fliegt sie so niedrig. Und schon traf sie auf dem Wasser auf“, berichtet die AP-Mitarbeiterin Barbara Sambriski, die Zeugin des Absturzes wurde.
Nach Angaben der Luftfahrtbehörde könnte die Maschine mit einem Schwarm von Vögeln zusammen gestoßen sein, die dann die Triebwerke zerstört hätten.
Augenzeugen berichten, der Pilot habe die Maschine augenscheinlich trotzdem noch kontrolliert auf dem Wasser aufsetzen können.
Kurz danach spielten sich dramatische Szenen auf dem Hudson ab. Passagiere klettern aus den Notausgängen und stellen sich dichtgedrängt auf die Tragfläche der nur langsam sinkenden Maschine. Andere bringen sich mit Rettungsflößen in Sicherheit. Das Heck des Airbus senkt sich immer tiefer ins Wasser.
Schnell ist eine ganze Armada von Fähren, die in der Nähe sind, vor Ort. Die New Yorker Feuerwehr macht sich sofort mit Rettungsbooten auf den Weg, um die frierenden Menschen an Bord zu nehmen. Hubschrauber kreisen über der Unglücksstelle und werfen Rettungswesten ab.
Einer der Überlebenden schildert das dramatische Geschehen als „ganz schön erschreckend“. „Ungefähr drei Minuten nach dem Start sind die Maschinen ausgegangen“, beschreibt er die Vorgänge an Bord.
„Und dann wussten wir, dass es nach unten geht“, erzählt Jeff Kolodjay, der mit Freunden zu einem Golfturnier fliegen wollte, im US-Sender CNN. Nach dem Aufprall auf dem Fluss sei es in der Kabine des Jets zunächst etwas hektisch gewesen.
„Ein Frau mit einem Baby an der Schulter hat versucht, über die Sitze zum Ausgang zu klettern“, sagt Kolodjay. „Da haben wir einfach gerufen, Frauen und Kinder zuerst.“ Anschließend normalisierte sich der Andrang zu den Ausgängen. „Ich glaube, dass alle lebend rausgekommen sind.“ Die Luftfahrtbehörde bestätigt die gute Nachricht wenig später: Alle Menschen haben überlebt. mh/zo
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