Neuer UN-Sicherheitsrat: Deutschland gilt als Favorit

NEW YORK - In New York entscheidet sich am Dienstag, ob Deutschland für die nächsten zwei Jahre in den UN-Sicherheitsrat aufgenommen wird. Außenminister Guido Westerwelle gibt sich optimistisch.
Die Vollversammlung der Weltgemeinschaft bestimmt am Dienstag fünf der zehn nichtständigen Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums.
Für die beiden Plätze der westlichen Staaten, die zum Jahreswechsel von Österreich und der Türkei freigemacht werden, gibt es drei Kandidaten: Neben Favorit Deutschland sind noch Kanada und Portugal im Rennen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) wirbt in New York schon seit Tagen für die deutsche Kandidatur.
Kurz vor der Entscheidung gab sich Westerwelle optimistisch. „Wir gehen mit Respekt, aber Zuversicht in die Abstimmung“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Dienstag). Es gehe um eine wichtige Wahl für Deutschland. „Zwei Jahre Mitglied im Sicherheitsrat zu sein, ist eine große Chance, mehr für Frieden und Abrüstung zu tun. Wir müssen verhindern, dass sich immer mehr Staaten oder gar Terroristen atomar bewaffnen“, sagte Westerwelle.
Deutschland, der drittgrößte Beitragszahler der Vereinten Nationen, gilt nach Einschätzung von Diplomaten als Favorit. Das Mandat läuft über zwei Jahre. Einen ständigen Sitz strebt Berlin zwar nach wie vor an, eine UN-Reform ist aber in weiter Ferne.
„Wir verfolgen eine Politik des Friedens und der Abrüstung. Im Sicherheitsrat möchten wir zur friedlichen Konfliktlösung beitragen, weil das der entscheidende Ort dafür ist“, sagte Westerwelle am Montag in New York. Die Bewerbung um den zweijährigen Sitz sei aber „komplett getrennt“ von dem Streben Berlins nach einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat. „Die UN müssen reformiert werden mit einem Sitz für Afrika und Lateinamerika, und auch Asien fühlt sich zu Recht unterrepräsentiert. Und wir bleiben dabei, dass auch Deutschland ständig vertreten sein möchte.“
dpa