Neue Proteste äthiopischer Juden - Demonstration in Jerusalem

Vor neuen Protesten äthiopischstämmiger Juden hat Israels Polizei ihre Präsenz in Jerusalem deutlich verstärkt. Eine Demonstration gegen Polizeigewalt und Diskriminierung in Tel Aviv war in der Nacht heftig eskaliert.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Jerusalem - Dutzende Menschen wurden verletzt und mehr als 40 Demonstranten festgenommen. Tausende Demonstranten hatten sich am Sonntagnachmittag auf dem zentralen Rabin-Platz versammelt. Einige von ihnen lieferten sich dann stundenlange Straßenschlachten mit der Polizei. Ein Auslöser der Demonstrationen war ein Video, das zeigt, wie Polizisten einen äthiopischstämmigen israelischen Soldaten misshandeln.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu traf sich am Montag mit Repräsentanten der äthiopischen Gemeinde, darunter auch dem misshandelten Soldaten. Nach dem Gewaltausbruch in Tel Aviv hatte Netanjahu in der Nacht zur Ruhe aufgerufen. "Es ist Raum, um alle Vorwürfe zu untersuchen", sagte er, "aber es gibt keinen Raum für diese Art von Gewalt und Gesetzesbrüchen."

Nach Augenzeugenberichten setzte die Polizei auf dem Rabin-Platz Wasserwerfer, Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein. Diese hätten die Sicherheitskräfte wiederum mit Steinen und Flaschen beworfen. Einige Demonstranten kippten ein Polizeiauto um. Im Stadtzentrum waren bis in die frühen Morgenstunden immer wieder laute Explosionen zu hören, Krankenwagen brachten Verletzte ins Krankenhaus. Über Tel Aviv kreisten stundenlang Polizeihubschrauber.

Die Demonstranten hatten zuvor die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem sowie zentrale Straßen in der Küstenmetropole blockiert. Einige von ihnen legten sich auf die Straße. "Nicht schwarz, nicht weiß, wir sind alle Menschen", skandierten Teilnehmer des Protests.

Nach Angaben des israelischen Statistikbüros leben mehr als 135 000 Juden mit äthiopischen Wurzeln im Land. Viele von ihnen beklagen eine Benachteiligung in Beruf und Alltag sowie ständige Übergriffe durch die Polizei.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.