Nawalny-Team: Verbleib des Kremlkritikers unklar

Nach seiner Landung in Moskau ist Kremlgegner Alexej Nawalny prompt in Haft gekommen. In welcher Polizeiwache er sitzt, ist unklar. Nach Angaben seines Mitarbeiterstabs fehlt von ihm jede Spur.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kremlkritiker Alexej Nawalny (2.v.r) wird nach einer Gerichtsverhandlung in Handschellen von Polizisten eskortiert.
Kremlkritiker Alexej Nawalny (2.v.r) wird nach einer Gerichtsverhandlung in Handschellen von Polizisten eskortiert. © Pavel Golovkin/AP/dpa
Moskau

Von dem nach seiner Rückkehr nach Moskau sofort inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny fehlt nach Angaben seines Mitarbeiterstabs jede Spur.

"Alexej ist schon seit 14 Stunden in Haft, ihm wurde nicht erlaubt zu telefonieren, obwohl alle Festgenommenen dieses Recht haben", teilte seine Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Nawalny wird in einer Polizeiwache in Chimki im Moskauer Gebiet vermutet. Aber es sei unklar, ob er wirklich dort sei, teilte der Chef von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung (FBK), Iwan Schdanow, mit. "Niemand hat ihn dort gesehen", schrieb er bei Twitter.

Die Anwältin Nawalnys, Olga Michailowa, beklagt seit Sonntagabend, dass sie ihren Mandanten nicht betreuen dürfe. Sie werde nicht vorgelassen, sagte sie dem Radiosender Echo Moskwy am Montag vor der Polizeistation. Die Anwältin hatte am Sonntag am Flughafen Scheremetjewo Nawalny zwar gesehen, Uniformierte verwehrten ihr allerdings, ihn zu begleiten, wie auf einem Video zu sehen war.

Auch Menschenrechtler stünden vor dem Polizeigebäude und hätten keinen Zugang, sagte Michailowa. Sie warf den Polizeibehörden Gesetzesverstöße vor, weil Nawalny der rechtlich vorgesehene Schutz verwehrt werde.

Nawalny hatte am Sonntag nach fünf Monaten in Deutschland, wo er sich von einem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte, verlassen. Nach seiner Ankunft in Moskau wurde er festgenommen. Die Justiz hatte ihn zur Fahndung ausgeschrieben. Der Kremlkritiker soll während seines Aufenthalts in Deutschland gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben. Nawalny kritisiert das Vorgehen gegen ihn als politisch motiviert.

© dpa-infocom, dpa:210118-99-65473/3

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Teckel2010 am 18.01.2021 13:19 Uhr / Bewertung:

    Warum lässt man dem Diktator Putin alles durchgehen? Dieser Unmensch gehört vor den internationalen Gerichtshof und anschliessend für immer und ewig weggesperrt. Auch seine
    Helfer müssen bestraft werden. Eine überschaubare Anzahl der an der Macht beteiligten Menschen sollte doch von der Mehrheit der Bevölkerung durch eine reguläre und durch neutrale Beobachter freie Wahl in die Wüste geschickt werden. Unterdrückung in der heutigen Zeit? Geht normal nicht. Das erste Mittel hier ist ganz einfach: KEINE BEZIEHUNGEN MEHR!

    Welt.

  • zOTTEL am 18.01.2021 12:33 Uhr / Bewertung:

    ....war doch klar dass Putin sowas abzieht, wie bei Chodorkowski - und er wird genauso damit durchkommen.

  • Heinrich H. am 18.01.2021 11:39 Uhr / Bewertung:

    Das was Herrn Nawalny vorgeworfen wird, dürfte in keinem Land ( Demokratischen ) der Welt, für eine Inhaftierung ausreichen, ich glaube Herr Putin hat eine Riesenangst, vor irgend etwas.........oder Verfolgungswahn...????

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.