Nato zieht Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab

Hunderte Militärausbilder schulen bei einer Nato-Ausbildungsmission bisher irakische Sicherheitskräfte im Kampf gegen den IS. Nun wird es dem Militärbündnis in Teilen des Krisenlandes zu gefährlich.
dpa |
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Australische Soldaten im Militärkomplex in Tadschi: Die Nato zieht jetzt einen Teil ihrer Truppen aus dem Irak zurück.
Alex Ellinghausen/Pool/epa/dpa/dpa Australische Soldaten im Militärkomplex in Tadschi: Die Nato zieht jetzt einen Teil ihrer Truppen aus dem Irak zurück.

Brüssel - Nach der Bundeswehr hat wegen der Spannungen im Nahen Osten nun auch die Nato einen Teil ihrer Soldaten aus dem Irak abgezogen. Das bestätigte ein Sprecher des Militärbündnisses am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Die Nato habe sich zum Schutz der Soldaten entschlossen, einen Teil des Personals an andere Orte im Irak oder außerhalb des Landes, sagte der Sprecher. Man sei bereit, die Ausbildungsmission wieder aufzunehmen, wenn es die Lage vor Ort zulasse. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Angesichts der aktuellen Lage in der Region hatte die Nato bereits am Wochenende entschieden, die tägliche Ausbildungsarbeit zunächst auszusetzen. Die Mission laufe aber grundsätzlich weiter, hatte ein Sprecher betont.

Nachdem die USA in der Nacht zum Freitag den iranischen Top-General Ghassem Soleimani getötet hatten, hatten die Spannungen zwischen Teheran und Washington stark zugenommen. Am Sonntag stimmte das Parlament im Irak dann für eine Resolution, nach der die Regierung den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einleiten soll, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind. Die Bundeswehr zog ihre im Zentralirak eingesetzten Soldaten bereits ab. Sie wurden nach Jordanien und Kuwait geflogen.

Auch ein Teil des kroatischen Kontingents der Nato-Mission wurde von Bagdad nach Kuwait verlegt, wie das Verteidigungsministerium in Zagreb mitteilte. Dies betreffe 14 Soldaten. 7 weitere hätten ihre Mission abgeschlossen und seien zurück in die Heimat geflogen worden.

Der aktuelle Irak-Einsatz der Nato läuft seit Oktober 2018. Er soll die irakischen Streitkräfte in die Lage versetzen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS zu verhindern. Dazu schulen mehrere hundert Ausbilder irakische Militärausbilder und helfen beim Aufbau von Militärschulen. Als Ausbildungsort wurde neben der Hauptstadt-Region Bagdad unter anderem der Militärkomplex in Tadschi ausgewählt. Die Bundeswehr ist an dem Nato-Einsatz nicht beteiligt.

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