Nato-Raketenabwehr beschäftigt Sicherheitskonferenz
Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und das Verhältnis zwischen Nato und Russland stehen am heutigen Samstag im Zentrum der Beratungen auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
München - Aber auch der Konflikt um Irans Atomprogramm und das Ende des Einsatzes in Afghanistan werden breiten Raum einnehmen.
Gegner der Konferenz haben für Samstag zu einer Demonstration aufgerufen. Die Polizei ist mit mehr als 3000 Beamten im Einsatz.
Als Hauptredner wurden US-Außenministerin Hillary Clinton, US-Verteidigungsminister Leon Panetta, der russische Außenminister Sergej Lawrow, der polnische Präsident Bronislaw Komorowski und NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erwartet.
Zentraler Streitpunkt zwischen Nato und Russland ist weiter die geplante Raketenabwehr in Europa. Nach Einschätzung des Leiters der Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sind die Gespräche rund um dieses Thema festgefahren. Tatsächlich sagte der russische Regierungschef und Präsidentschaftskandidat Wladimir Putin dazu in Moskau: "Nach dem heutigen Stand soll das Raketenabwehrsystem ohne Frage das Atomwaffenpotenzial Russlands neutralisieren."
Zu einer Diskussion über die wachsende Bedeutung Asiens wurde unter anderem der chinesische Vize-Außenminister Zhang Zhijun erwartet, zu einer Debatte über die Folgen der Finanzkrise der italienische Ministerpräsident Mario Monti. Auch der scheidende Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wollte dazu in München Stellung nehmen.
Die Münchner Sicherheitskonferenz, an der mehr als 350 Spitzenpolitiker, Militärs, Wissenschaftler und Manager aus aller Welt teilnehmen, geht am Sonntag zu Ende. Bei der Konferenz handelt es sich um ein privat organisiertes Treffen, auf dem keine Beschlüsse gefasst werden. Allerdings nutzen Spitzenpolitiker die Konferenz zu zahlreichen bilateralen Gesprächen abseits der Tagesordnung.