Nato-Minister beraten Aufrüstungspläne für Osteuropa
Bei ihrem Treffen in Brüssel stehen für die Verteidigungsminister der Nato am Mittwoch die Details für die jüngsten Aufrüstungspläne für Osteuropa an erster Stelle der Agenda.
Brüssel - Die Details für die jüngesten Aufrüstungspläne für Osteuropa stehen für die Verteidigungsminister der Nato bei ihrem Treffen am Mittwoch im Mittelpunkt. Im Juli war beim Bündnisgipfel war beschlossen worden, mehrere Tausend Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland zu schicken. Seitdem laufen die Vorbereitungen für die Truppenverlegung auf Hochtouren.
Die Bundeswehr wird in Litauen einen Nato-Verband anführen. Weitere Führungsnationen sind Großbritannien in Estland, die USA in Polen und Kanada in Litauen.
Die Aufrüstungspläne der Nato in diesem Teil Europas sind eine weitere Reaktion auf die Ukraine-Krise und die Angst östlicher Mitgliedsländer vor einem russischen Angriff. Vor allem die baltischen Staaten und Polen fühlen sich bedroht, seit sich der große Nachbar 2014 die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim einverleibte.
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Erst vor kurzem hat Russland die Ängste weiter geschürt, als es offiziell bestätigte, dass Iskander-Raketensysteme in die Exklave Kaliningrad verlegt worden seien. Die Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückbar sind, haben eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern.
Bei ihren zweitägigen Gesprächen befassen sich die Nato-Minister auch mit dem Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der verstärkten Zusammenarbeit der Nato mit der EU. So gilt es etwa als sicher, dass das Bündnis künftig die EU-Marineoperation "Sophia" vor der libyschen Küste unterstützen wird. Diese wurde im vergangenen Jahr als Einsatz gegen Schleuserkriminalität begonnen, hat mittlerweile aber auch die Erlaubnis zur Bekämpfung des Waffenschmuggels in Richtung Libyen. Nach Angaben aus Bündniskreisen könnte die Nato "Sophia" zum Beispiel durch die Weitergabe von Aufklärungsergebnissen und durch Versorgungseinsätze unterstützen.