"Nafri": Keine andere Wahl
In der zurückliegenden Kölner Silvesternacht richtete die Polizei ihre Aufmerksamkeit auf junge Männer augenscheinlich nordafrikanischer Herkunft. Sie musste das tun, hatte angesichts der massenhaften sexuellen Übergriffe in der vorangegangen Neujahrsnacht gar keine andere Wahl. Es waren nun mal mehrheitlich Nordafrikaner, die vor einem Jahr Frauen beraubt, begrapscht und mutmaßlich in wenigen Fällen sogar vergewaltigt haben – und eben nicht der kölsche Jung.
Täterprofile gehören zur Polizeiarbeit
Möglichst genaue Täterprofile zu erstellen, gehört zu jeder guten Polizeiarbeit. Von Rassismus oder „racial profiling“ wie es Grüne, Linke und Menschenrechtler den Sicherheitsbehörden vorwerfen, kann daher kaum die Rede sein.
Denn anders als etwa in den USA, wo Millionen Afroamerikaner tagtäglich nur aufgrund ihrer Hautfarbe von der Polizei drangsaliert werden, gab es in Köln eben diese schreckliche Vorgeschichte als Anlass. Die Sicherheitskräfte hätten grob fahrlässig gehandelt, hätten sie nicht hart durchgegriffen. Zumal die Statistik ihnen recht gibt: Die Zahl der angezeigten Sexualdelikte sank von 454 in der Silvesternacht 2015 auf (bisher) nur noch zwei in der Silvesternacht 2016.
Einen Fehler muss sich die Kölner Polizei dennoch ankreiden lassen – das hat sie sogar selbst eingeräumt: Der pauschalisierende und verächtlich klingende Begriff „Nafri“ hätte öffentlich nicht fallen dürfen.