Nachfolger von Armin Laschet: Glanzlose Anwärter
Selbst wenn Armin Laschet weiter fest davon ausgeht, er werde die Neuaufstellung der Bundes-CDU "regeln": Er wird keine große Rolle mehr spielen. Die potenziellen Nachfolger sind längst dabei, sich in Stellung zu bringen. Und wenn er tatsächlich meint, es werde laufen wie in NRW, wo sein Nachfolger Hendrick Wüst im Hinterzimmer ausgekungelt wurde, so ist das ein weiterer Irrtum. Es wird Zeit für neue, transparente Verfahren unter Einbeziehung der Basis.
Merz und Röttgen als Gesichter des Aufbruchs?
Darin sieht Friedrich Merz seine - wahrscheinlich letzte - Chance. Er hofft, die Mitglieder eher begeistern zu können als die Funktionäre, bei denen er zweimal gescheitert ist. Doch mal ehrlich: Der Sauerländer als Gesicht des Aufbruchs und einer neuen CDU? Wirklich überzeugend wäre das nicht. Das gilt auch für Norbert Röttgen, den sie einst "Muttis Bester" nannten.
Richtig spannend würde es, sollten die Ampel-Gespräche scheitern
Jens Spahn galt lange als Hoffnungsträger, doch er weiß um seinen großen Malus: Er ist im vorherigen Rennen um den Vorsitz im Team mit Laschet angetreten. Mögliche Nachfolger sind zudem Fraktionschef Ralph Brinkhaus, der derzeit mächtigste Mann der CDU, und Carsten Linnemann von der Mittelstandsvereinigung. Richtig spannend indes würde es, sollten die Ampel-Gespräche scheitern. Wer hat dann das Mandat, für die Union zu verhandeln und sich womöglich zum Kanzler wählen zu lassen? Laschet etwa? Wohl kaum.