Nach Todesurteilen: Muslimbrüder rufen zu Revolution auf
Kairo - Die von den Islamisten 2013 gegründete "Nationale Koalition für die Unterstützung der Legitimität" kündigte Protestaktionen für den kommenden Mittwoch an. In einer Erklärung, die in der Nacht zum Dienstag verbreitet wurde, hieß es, die Schreie der zu Unrecht verurteilten seien "bis in die Paläste der Plünderer zu hören".
In 37 Fällen müssen die Urteile vor der Vollstreckung noch von Mufti Scheich Schauki Allam genehmigt werden. Er muss als religiöse Autorität seine Zustimmung geben. Die anderen zum Tode verurteilten Angeklagten können zudem noch in Berufung gehen.
Der Urteilsspruch vom Montag hatte vor allem in westlichen Hauptstädten Entsetzen ausgelöst. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnte davor, die Justiz zu einem Teil des "Unterdrückungsapparats" zu machen. Das Militär hatte den demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013 gestürzt. Seither wurden Tausende Anhänger der Muslimbruderschaft inhaftiert. An den Protestmärschen der Islamisten hatten zuletzt nur wenige Hundert Demonstranten teilgenommen.