Nach Seehofer-Aussage: CSU-Machtkampf? Söder in der Bredouille

Seit Wochen versucht CSU-Chef Horst Seehofer seinen ungeliebten Kronprinzen Markus Söder wegzuloben. Es brauche ein „Alphatier“, das in Sachen Flüchtlingspolitik Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel Paroli biete. Mit Zuckerbrot (CSU-Vorsitz) und Peitsche („Keiner kann sich der Verantwortung entziehen“) will er den Franken Söder nach Berlin locken.
Das Problem: Bayerns Finanzminister will gar nicht in die Bundeshauptstadt, sondern daheim bei der Familie bleiben. Allerdings dürften auch die trüben Erfolgsaussichten der Union bei der Bundestagswahl 2017 Söder zögern lassen.
Ansage von Noch-Parteichef Seehofer: "Der CSU-Chef muss nach Berlin"
Machtkämpfe vermeiden
Das bringt den 49-Jährigen in die Bredouille. Knickt er ein und zieht doch nach Berlin, wäre seine Glaubwürdigkeit angeknackst, gälte er als „Umfaller“. Bleibt er, riskiert er bei Seehofer und anderen Parteikollegen (noch weiter) in Ungnade zu fallen. Ob Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Ersatz bereitstünde, ist ungewiss.
Seehofer sei geraten, die Personal-Frage zügig zu regeln. Die Zeit drängt, die Bundestagswahl 2017 nähert sich. Und dem CSU-Chef dürfte klar sein, dass Wähler Zerstrittenheit innerhalb der Partei und auch zwischen CDU und CSU bestrafen. Zumal mit der AfD eine Partei bereitsteht, unzufriedene Wähler zu umwerben. Offene Machtkämpfe gilt es deshalb zu vermeiden.