Nach Anschlag auf Konzert in Manchester: Islamischer Staat bekennt sich

Ein 23-Jähriger wurde nach dem Anschlag in Manchester festgenommen. Auf einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande kamen mindestens 22 Menschen, darunter viele Kinder, ums Leben. MIttlerweile hat sich die IS-Terrormiliz zur grausamen Tat bekannt.
von  Christoph Elzer
Mindestens 19 Tote nach Explosion bei Ariana-Grande-Konzert. Die ersten Bilder vom Ort des mutmaßlichen Terroranschlags.
Mindestens 19 Tote nach Explosion bei Ariana-Grande-Konzert. Die ersten Bilder vom Ort des mutmaßlichen Terroranschlags. © dpa

Manchester - Die Polizei in der nordenglischen Stadt Manchester hat bekannt gegeben, dass ein 23-jähriger Mann im Zusammenhang mit dem Anschlag vom Montagabend festgenommen wurde. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Terroranschlag in Manchester für sich reklamiert. Ein "Soldat" des Islamischen Staates habe eine Bombe platzieren können, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Dienstag im Internet.

Um 22:33 Uhr hatte eine Explosion die Manchester Arena erschüttert. Minuten zuvor war hier das Konzert von Ariana Grande zu Ende gegangen, die Sängerin hatte gerade die Bühne verlassen. Laut Polizei hat sich die Explosion im Foyer der Mehrzweckhalle ereignet, also in dem Bereich, durch den die Besucher nach Konzertende nach draußen drängten.

Nach Polizeiangaben sind dabei mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden. Ob all diese Personen durch die Explosion an sich verletzt und getötet wurden, oder ob es auch bei der nach der Detonation aufgetretenen Massenpanik Opfer gab, ist bislang noch unklar. Unter den Opfern sind auch Kinder und Jugendliche.

Polizei: Es war ein Bombenanschlag

Der Angriff war laut Polizei ein Bombenanschlag. Der männliche Attentäter sei bei der Explosion am Montagabend ums Leben gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Es habe sich um einen Einzeltäter gehandelt. Der Täter habe einen selbstgebauten Sprengsatz zur Explosion gebracht. Die Polizei betrachtet den Vorfall als "terroristischen Akt", solange keine anderweitigen Erkenntnisse vorliegen.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert
Die britische Premierministerin Theresa May wird eine Krisensitzung der Regierung abhalten. Sie drückte den Angehörigen der Explosionsopfer von Manchester ihr Mitgefühl aus. Man sei dabei, alle Einzelheiten dessen, was von der Polizei als Terroranschlag behandelt werde, herauszuarbeiten, sagte May. Die Premierministerin und ihr Widersacher im Wahlkampf, Jeremy Corbin, verständigten sich darauf, den Wahlkampf am heutigen Tag auszusetzten.

Aus der US-Regierung war zu hören, "man beobachte" die Situation in Manchester. Auf der ganzen Welt äußerten Politiker inzwischen ihr Mitgefühl und Beileid.

"Es ist unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt, um so vielen Menschen den Tod zu bringen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen", so Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Anteilnahme gelte allen Opfern und Betroffenen sowie den Angehörigen in ihrer Trauer und Verzweiflung. Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte sich entsetzt: "Unschuldige Kinder und Jugendliche heimtückisch in den Tod zu bomben, ist so niederträchtig, dass einem dafür die passenden Worte fehlen."

Ariana Grande unverletzt, Popwelt entsetzt

Ariana Grande selbst ist bei der verheerenden Explosion unmittelbar nach ihrem Konzert im britischen Manchester unverletzt geblieben. "Ariana ist okay", sagte ihr Sprecher Joseph Carozza der Los Angeles Times. "Wir sind weiterhin dabei zu untersuchen, was passiert ist."

Viele andere Stars bekundeten der Sängerin und den Konzertbesuchern über Twitter ihre Unterstützung. Viele fassten ihr Empfinden in einem Wort zusammen: "herzzerreißend". Die Sängerin Katy Perry schrieb: "Ich bete für jeden in Ariana Grandes Show." Ihre Kollegin Pink schrieb: "Meine Gedanken und Gebete sind mit den Leuten in Manchester, jedem, der betroffen ist, Ariana Grande und der gesamten Crew. Herzzerreißend."

Auch Grande selber äußerte sich via Twitter. "Ich bin am Boden zerstört. Es tut mir aus tiefstem Herzen leid. Mir fehlen die Worte", schrieb die Sängerin.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Die BBC veröffentlichte eine Tonaufnahme, auf der offenbar der Moment der Explosion zu hören ist. Im Hintergrund singt Ariana Grande ihre letzten Takte, dann hört man einen lauten Knall. Danach bricht Panik aus.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.