Mutter des Boston-Bombers: "Amerika soll brennen"
Boston - Dass der 21-jährige Dschochar Zarnajew mit der Todesstrafe für den Terroranschlag büßen muss, das hatten die meisten Hinterbliebenen der drei Toten und viele der 260 Verletzten wohl gehofft. Am Freitag verkündeten die Geschworenen ihr Urteil: Tod für Dschochar Zarnajew, einen der beiden Boston-Bomber.
Die Mutter von Dschochar Zarnajew glaubt immer noch an dessen Unschuld. Mehr noch, Zubeidat Zarnajew droht den USA in einer WhatsApp-Nachricht an befreundete Unterstützer. Sie scheibt: "Aus ganzem Herzen jubeln wir, wenn Allah uns damit beglückt, Amerika in der Flamme des Jenseits brennen zu sehen."
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Die Eltern des Boston-Bombers hoffen sogar auf eine Aussetzung der Todesstrafe für Dschochar. "Es gibt noch Hoffnung. Wir werden bis zum Ende kämpfen", sagt Vater Anzor Zarnajew gegenüber "ABC".
Jahrzehnte bis zur Hinrichtung
Nach bisherigen Erfahrungen könnte es Jahrzehnte dauern, bis Dschochar Zarnajew hingerichtet wird - so lange könnte sich das Berufungsverfahren hinziehen. Vielleicht drückte auch das auf die Stimmung. So hatten etwa die Eltern eines bei dem Anschlag getöteten Achtjährigen dazu aufgerufen, Zarnajew lebenlang in ein Hochsicherheitsgefängnis zu verbannen. Denn dann könne man seine Existenz "vergessen".
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So aber müssen die Opfer befürchten, dass ein langwieriger Berufungsprozess das Grauen jenes 15. April 2013 immer wieder in ihr Bewusstsein rücken wird. "Unglücklicherweise für die Betroffenen", so zitiert die "New York Times" den Rechtsexperten Eric Freedman, "ist dies nur ein erster Schritt auf einem langen Weg."
Aus Sicht der US-Regierung kehrt nun Gerechtigkeit ein. Der Attentäter habe einen fairen Prozess bekommen, sagt Staatsanwältin Carmen Ortiz. Zarnajew habe "kalt und gefühllos einen Terroranschlag verübt", betont Justizministerin Loretta Lynch. Kein Strafmaß könne das Leid der Opfer lindern. "Aber die höchste Strafe ist eine angemessene Ahndung für dieses schreckliche Verbrechen."
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